Süße Erntearbeiten Süße Erntearbeiten: Wo das ganze Dorf etwas von den Hobbyimkern hat

Goldschau - Ein Hauch von Honig hängt in der Luft der kleinen Garage in Goldschau. Kein Wunder, denn Christiane Winckelmann und ihre Mutter Iris haben alle Hände voll mit dem süßen Bienenprodukt zu tun. Seit früh um 7 Uhr schaffen sich Mutter und Tochter an dem, was die Bienen in ihren Waben eingelagert haben.
Während Iris Winckelmann den wachshaltigen Deckel von den Waben kratzt, hat Tochter Christiane schon die Honigschleuder vorbereitet. Schnell kontrolliert sie noch mit dem Refraktometer den Wassergehalt des Honigs, dann geht’s los. „Das ist eine ganz schöne Arbeit, aber es macht Spaß“, sagt Christiane Winckelmann.
Seit fünf Jahren Hobbyimkerin
Seit fünf Jahren verdingt sich die 32-Jährige als Hobbyimkerin, nennt neun Völker ihr eigen. Da können im Sommer pro Bienenvolk schon mal 50.- bis 80.000 fleißige Bienen zusammen kommen, die von ihrem Grundstück aus die Blüten in und um Goldschau anfliegen. „Auf die Idee mit den Bienen bin ich gekommen, weil auf meinem Grundstück eine alte Petersbirne steht, die zwar geblüht hat, deren Ertrag sich aber in Grenzen hielt“, berichtet die junge Frau. Der Grund für die magere Ausbeute waren auch zu wenige Insekten, die die Blüten bestäuben konnten.
Und weil Christiane Winckelmann schon von Kind an etwas für die Natur übrig hat, beschäftigte sie sich intensiver mit dem Thema. So absolvierte sie in Nebra eine Jungimkerschulung und schloss sich dem Imkerverein in Naumburg an. „Ich habe schon von einigen aus dem Dorf gehört, dass ihre Obstbäume nun wieder mehr tragen. Selbst Anfragen, meine Bienen auf einzelne Grundstücke zu stellen, hatte ich schon“, berichtet die Hobbyimkerin, die ihre Brötchen bei der Berufsfeuerwehr in Gera verdient.
In diesem Jahr ist es bereits die 3. Honigernte, die die Goldschauerin einfährt, denn aufgrund des warmen Frühjahrs hat das Bienenjahr viel zeitiger begonnen, so dass bereits Anfang Mai das erste Mal geschleudert werden konnte. Bei dieser Ernterunde wird die Tracht von sechs Bienenvölkern verarbeitet, was bedeutet, dass die beiden Frauen die süße Ausbeute aus insgesamt 66 Waben herausholen müssen. (mz)

