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Straßenbahn Naumburg Straßenbahn Naumburg: Fahrt frei bis zum Jahr 2035

Von Constanze Matthes 24.07.2019, 08:05
Sie rollt und rollt, auch mit dem Lindner-Triebwagen: Bis 2035 hat die Stadt den Vertrag mit der Naumburger Straßenbahn GmbH verlängert.
Sie rollt und rollt, auch mit dem Lindner-Triebwagen: Bis 2035 hat die Stadt den Vertrag mit der Naumburger Straßenbahn GmbH verlängert. Archiv (T. Biel)

Naumburg - Einige Seiten Papier sichern die Zukunft der Naumburger Straßenbahn bis ins Jahr 2035. Oberbürgermeister Bernward Küper (CDU) und die beiden Geschäftsführer der Naumburger Straßenbahn GmbH, Andreas Plehn und Andreas Messerli, unterzeichneten gestern Nachmittag im OB-Amtszimmer einen gemeinsamen Vertrag; der aktuelle läuft am Jahresende aus. Der Vertrag sei die Perspektive für die kommenden Jahre und Grundlage für die erneute Genehmigung des Fahrbetriebes, so Plehn. „Den Vertrag werden wir als Anlage unserem bereits gestellten Antrag an den Landkreis beifügen.“

Weitere Steigerungen erhofft

Im vergangenen Jahr beförderte die Ille 178.600 Fahrgäste. Das Unternehmen, in dem aktuell elf Mitarbeiter beschäftigt sind, fuhr damit einen neuen Rekord ein (siehe auch Beitrag „Geschäftsbericht für 2018“). Doch langfristig hofft man auf weitere Steigerungen, weitere Rekorde. „Unser Ziel ist es, die Fahrgastzahlen zu verdoppeln“, betonte Plehn. „Wir sind auf einem guten Weg und haben noch viel vor.“ So gebe es Konzepte für eine Modernisierung in den Bereichen Vertrieb, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, konkret nannte der Geschäftsführer den Online-Kauf von Tickets, eine Echtzeit-Auskunft sowie auf den Bedarf zugeschnittene Fahrzeiten, so auch an den Wochenenden am frühen Morgen, in den Sommermonaten am späteren Abend und ein verdichteter Takt. Zudem soll eine Machbarkeitsstudie für eine künftige Ringbahn entstehen, Auftraggeber ist dabei der Burgenlandkreis.

Plehn sieht die Straßenbahn als Hauptachse zwischen Innenstadt und Bahnhof und lobte die Unterstützung von vielen Seiten: „Es braucht starke Partner. Wir hoffen auch auf die weitere Hilfe des Landkreises.“

Sanierung des Depots wird teurer

Die Stadt Naumburg hält die Infrastruktur vor, zahlt einen Betriebskostenzuschuss und leistet Investitionen, beispielsweise aktuell mit der Sanierung des Depots am Stephanplatz. Bis in das nächste Jahr fließen rund 1,1 Millionen Euro und damit rund doppelt so viel wie geplant in das denkmalgeschützte Gebäude. Für die Maßnahme werden Fördermittel aus dem Programm Stadtumbau Ost ausgereicht. Ute Freund, Fachbereichsleiterin für Stadtentwicklung und Bau, verwies auf die schlechten Vorbedingungen: „Wir haben vor Ort statische Probleme.“ Derzeit wird an der Entwässerung gearbeitet. Langfristig werde auch das Gelände vor dem Depot am Postring in den Fokus rücken. „Da müssen wir etwas an der Gestaltung machen. Der Bereich sieht ungeordnet aus“, so Ute Freund.

Naumburgs Stadtoberhaupt würdigte die Entwicklung der Straßenbahn, nicht nur als Transportmittel, sondern auch im Bereich Kultur sowie Tourismus. Die Bahn sei die Verbindung zwischen Innenstadt und Bahnhof, Letzterer hingegen eine Verknüpfung zum Umland, so Küper.

Oberbürgermeister Bernward Küper (2.v.r.) sowie die beiden Ille-Chefs Andreas Plehn und Andreas Messerli (l.) unterzeichnen den Vertrag.
Oberbürgermeister Bernward Küper (2.v.r.) sowie die beiden Ille-Chefs Andreas Plehn und Andreas Messerli (l.) unterzeichnen den Vertrag.
Torsten Biel