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Standesamt Naumburg  Standesamt Naumburg : "Klein aber einzigartig"

Von Harald Boltze 06.06.2019, 07:10
Das Kaminhäuschen oben auf dem Klinger-Weinberg ist ein beliebtes Ausflugsziel - und bald kann man sich hier wohl auch trauen lassen.
Das Kaminhäuschen oben auf dem Klinger-Weinberg ist ein beliebtes Ausflugsziel - und bald kann man sich hier wohl auch trauen lassen. T. Biel

Naumburg - Es soll der schönste Tag des Lebens werden. Und ein einmaliger dazu (obwohl das Gerhard Schröder und Lothar Matthäus vielleicht anders sehen). Während manche Paare einfach zwischendurch und ohne viel Tamtam zum Standesamt gehen, legen andere großen Wert auf eine möglichst ausschweifende Hochzeit. Und dazu gehört neben Fest-Location, Kleid, Oldtimer, Fotograf und Catering auch der Trauort selbst.

Da immer mehr Paaren die Standesämter in den Rathäusern nicht originell genug sind (hier und da aber das Geld für die Traumstrand-Trauung auf Mauritius fehlt) müssen die Gemeinden kreativ werden. So auch Naumburg. Auch hier gibt es laut Stadt eine „verstärkte Tendenz“ bei der Nachfrage. Bisher konnte diese aber nur mit der Rudelsburg befriedigt werden, wo 2018 immerhin zehn Prozent der Eheschließungen in der Domstadt stattfanden. Aus diesem Grund möchte dieVerwaltung zwei zusätzliche „besondere Trauorte“ schaffen: das Kaminhaus auf dem Max-Klinger-Weinberg und das Neugotische Haus der Stiftung Schulpforta, „zwar klein, dafür aber einzigartig“, wie die Stadtverwaltung schreibt. Beide werden wohl kommende Woche vom Gemeinderat abgesegnet.

Dieser bekam folgende Infos von der Verwaltung zum Klinger-Weinberg: „Das Kaminhaus wird derzeit durch den Pächter, Herrn Bieler, als Weinbergcafé genutzt. Die Nutzung als Café soll auch fortgeführt werden. Lediglich zu Trauungen wird eine komplette Umgestaltung vorgenommen. Es ist vorgesehen, ab August 2019 an vorher festgelegten Tagen freitags, 10 bis 13 Uhr, von Mai bis Oktober Trauungen anzubieten“, heißt es. Aufgrund der Größe des Häuschens stehen aber nur zehn Sitzplätze zur Verfügung.

Auch über das „Neugotische Haus“, in der die Verwaltung der Stiftung Schulpforta ihren Sitz hat, wird informiert: „Im Erdgeschoss des Gebäudes kann dauerhaft ein Raum, einschließlich Vorraum mit Toiletten, für die Durchführung von Eheschließungen zur Verfügung gestellt werden. Durch das Vorhandensein einer Fußbodenheizung ist eine ganzjährige Nutzung möglich“, schreibt die Stadtverwaltung. Zu den Zeiten heißt es: „Die

Eheschließungen sollen ab 2020 an festgelegten Terminen freitags und samstags erfolgen. Es entstehen 15 Sitzplätze. Die Möblierung wird durch die Stiftung zur Verfügung gestellt. Es stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung.“

Keine Überraschung: Wer an einem der „besondere Trauorte“ das Ja-Wort austauschen möchte, muss dafür - wie in vielen anderen Gemeinden - auch in Naumburg extra bezahlen. 200 Euro zusätzlich kostet das Vergnügen. Immerhin kann man sich diese Kosten als frisch vermähltes Paar ja dann teilen.

Auch das Neugotische Haus soll ein „besonderer Trauort“ werden.
Auch das Neugotische Haus soll ein „besonderer Trauort“ werden.
Biel