Stachelige Schönheit Stachelige Schönheit: 30 Jahre alte Agave gedeiht in Trebnitzer Vorgarten

Trebnitz - Im Vorgarten von Andrea und Peter Wockenfuß in Trebnitz steht eine stachelige Schönheit. Noch vor ein paar Tagen war sie verhüllt. Doch nun, da die Frühlingssonne die Luft erwärmt, zeigt sie sich in ihrer ganzen nackten Pracht und zieht die Blicke der vorbeifahrenden Autofahrer und vieler Fußgänger auf sich.
Das Ehepaar Wockenfuß liebt diese Schönheit - denn es hat die Agave 1987 bekommen. Andrea Wockenfuß’ Mutter Anneliese Pfauter, die noch heute einen riesigen Garten im Dorf pflegt, hat ihrer Tochter und deren Ehemann insgesamt vier Agaven geschenkt. Da waren Peter und Andrea Wockenfuß gerade ins selbst erbaute Einfamilienhaus in der Teucherner Straße gezogen. „Die Pflanzen waren damals etwa drei Jahre alt und etwa 40 Zentimeter groß“, erinnert sich Peter Wockenfuß.
Auto musste Pflanze weichen
Dank bester Pflege sind die Agaven schnell gewachsen. So schnell, dass die Hauseigentümer drei der Pflanzen verschenkt haben. Die letzte verbliebene Agave bekam einen besonderen Platz im Vorgarten. Über viele Jahre stand die stachelige Schönheit in einem Topf. Über den Winter brachte Peter Wockenfuß die Pflanze mittels einer selbst gebauten Trage in die Garage. Dann musste das Auto von Oktober bis April draußen bleiben.
Irgendwann jedoch hat die Agave eine Höhe von 2,30 Meter erreicht. „Da hat sie einfach nicht mehr in die Garage gepasst“, erzählt Peter Wockenfuß. Eine Markwerbener Gärtnerei hat sich dann bereit erklärt, die riesige Pflanze mit dem Lastwagen abzuholen, im Gewächshaus zu überwintern und dann wieder nach Trebnitz zu bringen. „Doch das hat nur einmal geklappt. Und so mussten wir uns etwas einfallen lassen“, erzählt Peter Wockenfuß.
Pavillon mit Kälteschutzfolie
2010 hat er die Agave im Vorgarten eingepflanzt. Dort drohte die Pflanze aber im Winter zu erfrieren. Denn die in südlichen Gefilden beheimatete Agave ist frostempfindlich. „Ich wollte die Agave nicht eingehen lassen. An der Pflanze hängen doch viele Erinnerungen“, erzählt Peter Wockenfuß. Also hat der handwerklich begabte Trebnitzer, der bei der Mibrag als Elektriker arbeitet, für seinen Liebling einen Pavillon mit Kälteschutzfolie gebaut. Sogar eine kleine Elektroheizung, die sich bei null Grad selbst anschaltet, hat er installiert. Bisher hat die Agave alle folgenden Winter gut überstanden. Selbst die mit Temperaturen von fast zwanzig Grad unter dem Gefrierpunkt.
Radfahrer und Wanderer staunen
Nicht nur Andrea und Peter Wockenfuß haben ihre Freude an der ungewöhnlichen Pflanze im Vorgarten. Im Frühjahr, Sommer und Herbst halten Radfahrer und Wanderer an, um sie zu bewundern. Geblüht hat die Agave allerdings noch nie. Trotzdem sei sie schon eine prächtige Erscheinung, wenn auch, dank ihrer spitzen Blätter nicht ganz ungefährlich, meint ihr Besitzer. Wenn der dreieinhalbjährige Enkel im Garten spielt, passen Oma und Opa Wockenfuß deshalb besonders auf. „Sie bleibt jetzt bei uns, bis sie eingeht“, betont Peter Wockenfuß und streichelt ihr fast liebevoll über die breiten Blätter. (mz)