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Spaziergang durch den Droyßig-Zeitzer Forst  Spaziergang durch den Droyßig-Zeitzer Forst : Weite Hügellandschaft rund um Bröckau

Von Matthias Voss 26.12.2019, 14:00
Der 75-jährige Klaus Diezmann vor der Hügellandschaft rund um Bröckau.
Der 75-jährige Klaus Diezmann vor der Hügellandschaft rund um Bröckau. Matthias Voss

Bröckau - In dem neusten Teil unserer Spaziergangsserie entführen wir Sie in das schöne Schnaudertal. Die landwirtschaftlich geprägte Gegend begeistert am Rande zu Thüringen durch sanfte Hügel und weite Ausblicke, auch bis in den Freistaat. Dabei gilt es aber auch allerlei Unbekanntes und Verstecktes zu entdecken. Begleitet hat mich auf meiner Tour Klaus Diezmann aus Bröckau.

Er war mal der Vorsitzende des dortigen Flurzugvereins, den es leider aber nicht mehr gibt. Seit 1989 aber machen er und zahlreiche Mitstreiter einmal jährlich noch ihre gewohnte Wanderung durch die Gegend. „In diesem Jahr haben wir schon unseren 31. Flurzug unternommen. Schon die alten Germanen sind so ihre Ländereien abgelaufen“, erklärt der 75-Jährige.

Los geht es in seinem Heimatort Bröckau

Los geht es in seinem Heimatort Bröckau an dem Feuerwehr-Gerätehaus. Es ist das kleinste weit und breit. Und wenn jemand von den Kameraden vor Ort ist, dann gehen Sie ruhig mal rein und schauen sich um. Gerade der Schlauchturm, der noch genutzt wird, ist sehenswert. Unser Spaziergang führt uns erstmal nach Görnitz, ein Ort, den es so offiziell gar nicht mehr gibt, gehört er doch zu Bröckau. Dazu gehen Sie, die Feuerwehr rechter Hand, die Straße hoch.

Der Anstieg ist gemütlich und Görnitz ist nicht weit. An der Gabelung mit dem alten Leichenweg in Richtung Pölzig gehen Sie links und schon sind Sie da. Links finden Sie das alte Rittergut, eine pompöse Anlage, die leider in keinem guten Zustand mehr ist. Kein Wunder, denn allein 3.500 Quadratmeter Dachfläche wollen unterhalten werden. „Das Rittergut ist wohl aus dem 11. Jahrhundert und war eines der größten von Zwölf, die zur Verteidigung der Kaiserpfalz in Kayna angelegt wurden“, weiß Klaus Diezmann.

Weiter geht es durch das kleine Dorf

Weiter geht es durch das kleine Dorf, am Ausgang gibt es eine große Schafswiese und mittendrin ein japanischer Kirschbaum, einer von zahllosen Bäumen, die der Flurzugverein damals gepflanzt hat. Jetzt geht es wieder leicht hoch in Richtung Hohenkirchen und oben an der Kreuzung auf dem 280 Meter hohen Mühlberg haben Sie einen herrlichen Ausblick auf die Landschaft zu Ihrer Rechten und Ihrer Linken mit dem Tal der Schnauder.

Wir halten uns links, laufen den Feldweg entlang Richtung Weissenborn. Bitte nicht verwechseln mit dem Weißenborn bei Droyßig, Unser Weissenborn gehört mittlerweile ebenso zu Bröckau wie Görnitz. Wenn Sie kleine Einkerbungen in der Landschaft sehen - die stammen von Steinbrüchen und Kiesgruben. Das Material wurde teilweise für den Häuserbau in Gera verwendet. Probieren Sie ruhig mal die Äpfel von den wilden Bäumen entlang des Weges - köstlich.

Vor uns liegt nun ein kleines Wäldchen

Vor uns liegt nun ein kleines Wäldchen, der Weg dadurch wurde teilweise vom Flurzugverein bereinigt, nun ist er ein wenig verwildert, aber durchaus gangbar. Am Hochstand geht es links an den Zäunen einer Wiese den Hohlweg runter nach Weissenborn. Eine Rechtskurve, eine Linkskurve und an den Ententeichen vorbei kommen Sie zur Straße Richtung Bröckau.

Ich empfehle aber vorher noch einen kleinen Abstecher rechts an der großen Scheune des Bauernhofes vorbei. Als diese vor sicherlich über hundert Jahren erbaut worden ist, soll ein Zimmermann dabei vom Blitz erschlagen worden sein. Ihm zu Ehren haben seine Kollegen ein kleines Kreuz in einen Holzbalken geschnitzt. Können Sie es entdecken? Es ist gar nicht so einfach, aber machbar. Schauen Sie genau hin.

Rund um die Kirche stehen wieder zahlreiche Bäume

Über die Hauptstraße geht es nun an Weissenborn entlang wieder zu unserem Ausgangspunkt nach Bröckau. Rund um die Kirche stehen wieder zahlreiche Bäume, gepflanzt vom Flurzug-Verein. Darunter auch der Weihnachtsbaum. Die alte Schule gegenüber war später die Konsum-Filiale und ist heute in privater Hand. Links finden Sie Bänke zum Ausruhen.

Wenn Sie wieder Richtung Feuerwehr gehen, sehen Sie auf der linken Seite das alte Gemeindeamt von Bröckau, welches heute noch als Veranstaltungshaus genutzt wird. Unter anderem finden hier Senioren- und Weihnachtsfeiern statt. (mz)