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Spatenstich nach jahrelangem Warten Spatenstich nach jahrelangem Warten: Granschütz bekommt sein neues Gerätehaus

Von Tobias Schlegel 23.09.2020, 11:00
Den obligatorischen Spatenstich für das neue Feuerwehrgerätehaus in Granschütz nahmen am Dienstagnachmittag Hohenmölsens Bürgermeister Andy Haugk (v.l.), Ortswehrleiter Detlef Brauer und Ortsbürgermeister Hilmar Geppert vor.
Den obligatorischen Spatenstich für das neue Feuerwehrgerätehaus in Granschütz nahmen am Dienstagnachmittag Hohenmölsens Bürgermeister Andy Haugk (v.l.), Ortswehrleiter Detlef Brauer und Ortsbürgermeister Hilmar Geppert vor. Tobias Schlegel

Granschütz - Auch das Wetter hat an diesem Dienstagnachmittag gepasst. Trotz Herbstanfangs scheint die Sonne, die Temperaturen sind sommerlich. „Die Sonne lacht über Granschütz, als ob sie wüsste, dass wir heute ein besonderes Ereignis feiern können“, sagt Hohenmölsens Bürgermeister Andy Haugk (parteilos) freudestrahlend.

Für die Ortschaft steht an diesem Tag wirklich etwas ganz Besonderes an: der Spatenstich für das neue Feuerwehrgerätehaus, das in den kommenden anderthalb Jahren in der Weißenfelser Straße am Ortseingang entstehen soll.

Räumlichkeiten am alten Standort reichen kaum noch aus

Alles, was Rang und Namen in der Drei-Türme-Stadt hat, ist gekommen: Stadträte, Verwaltungsmitarbeiter - als Vertreter des mit Corona infizierten Landrates Götz Ulrich (CDU) ist sein Vize Dieter Engelhardt erschienen, auch der Weißenfelser Landtagsabgeordnete Rüdiger Erben (SPD) schaut vorbei. Und dann wären da noch die Hauptpersonen des Tages: die Mitglieder der Ortsfeuerwehr Granschütz.

Sie bekommen nun (endlich) ein neues Gerätehaus. Das alte platzte zuletzt quasi aus allen Nähten, da die Zahl der Mitglieder in den vergangenen Jahren massiv zugenommen hat. 36 aktive Einsatzkräfte zählt die Wehr - auch die Jugendabteilung ist mit 14 Mitgliedern stark besetzt. Die Räumlichkeiten am alten Standort reichen kaum noch aus, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

„Es wurde in den vergangenen Jahren sehr viel im Hintergrund gearbeitet“

Männer und Frauen haben keinen separaten Umkleidebereich, umziehen müssen sich die Kameraden auf engstem Raum - direkt neben den Fahrzeugen. Auch für die gibt es zurzeit nicht ausreichend Platz. Weitere Einsatzfahrzeuge sind in Garagen gegenüber der Wehr untergebracht, zu denen die Einsatzkräfte erst hinlaufen müssen.

Es sind Zustände, die jedoch bald der Vergangenheit angehören sollen. Rund vier Jahre lang hat die Hohenmölsener Verwaltung um Haugk sowie die Ortsfeuerwehr um einen Neubau gekämpft. Als vor etwas mehr als einem Jahr ein Fördermittelbescheid vom Land in Höhe von 615.000 Euro ins Hohenmölsener Rathaus flatterte, wurde die Sache ernst. „Es wurde in den vergangenen Jahren sehr viel im Hintergrund gearbeitet“, berichtet Haugk.

„Wir hoffen, dass kein harter Winter kommt“

Und nun kann es losgehen. Geleitet wird das zwei Millionen teure Bauvorhaben von dem Architekturbüro Kraftfluss Planung aus Lützen. Anfang 2022 soll das Gerätehaus stehen, verrät Architektin Carolin Bruch. „Das ist unser Ziel.“ Jedoch sei man auch etwas vom Wetter abhängig: „Wir hoffen, dass kein harter Winter kommt“, so die Architektin, die gleich einen kleinen Einblick in das künftige Zuhause der Granschützer Ortsfeuerwehr gibt.

Besonders sei der neue Schulungsraum, der bei Bedarf durch eine Trennwand in zwei Abschnitte geteilt werden kann - etwa, wenn für Erwachsene und Jugend zwei separate Schulungen zur gleichen Zeit anstehen. Das gesamte Gebäude sei zudem barrierefrei, es gebe keine Stufen - dafür zwei Umkleidebereiche, für Männlein und Weiblein.

„Jeder hat seinen Platz zum Umziehen - ohne vom Nachbarn angerempelt zu werden“

„Jeder hat seinen Platz zum Umziehen - ohne vom Nachbarn angerempelt zu werden“, sagt Carolin Bruch. Auch die Wege zu den Fahrzeugen, die in einer großen Halle untergebracht werden, die direkt zur Weißenfelser Straße hinausführt, sind einfach zu erreichen. „Alles wird nach den aktuellen Vorschriften errichtet“, erklärt die Architektin.

Begonnen werden soll nun mit der Erschließung des Areals - Kanäle für Abwasser, Strom und Wasser müssen in der Erde verlegt werden, dann soll das bis jetzt noch abschüssige Gelände ebenerdig gemacht werden, bevor zum Jahreswechsel mit dem Rohbau begonnen werden soll. So der Plan. „Man wird den Platz hier am Ende nicht mehr wiedererkennen“, ist sich Carolin Bruch sicher. (mz)