Sparkasse Burgenlandkreis Sparkasse Burgenlandkreis: Zwei Milliarden fast erreicht

Naumburg - „Einen Anstieg in dieser Höhe haben wir bislang nicht erlebt“, kommentiert Mario Kerner den Zuwachs an Zusagen der Sparkasse Burgenlandkreis für Bauvorhaben. Auf insgesamt rund 84,1 Millionen Euro stiegen demnach im vergangenen Jahr die in dieser Sparte ausgereichten Kredite, so der Vorsitzende des Sparkassen-Vorstandes weiter. Vor allem das anhaltend niedrige Zinsniveau lasse die Nachfrage nach Bau- und Immobilienkrediten deutlich steigen.
Auch Firmen und Selbstständige nutzten die für sie günstige Zins-Situation. Hinzu komme „eine insgesamt gute wirtschaftliche Lage mit robusten Unternehmen“, wie Sparkassen-Vorstandsmitglied Jörn Stauch sagt. So wuchsen die in diesem Bereich für Investitionen gewährten Kredite im Jahr 2017 um 3,3 Prozent auf 113,7 Millionen Euro.
Die Zahlen zur Kreditvergabe sind Bestandteil der 2017er-Bilanz, die die Sparkasse Burgenlandkreis am Dienstag in ihrem Zeitzer Hauptsitz vorstellte. So konnte das Finanzinstitut das Geschäftsvolumen um 109,4 Millionen Euro und die Bilanzsumme um 67,1 Millionen auf nunmehr 2244,1 Millionen Euro steigern. In Sachsen-Anhalt nimmt sie damit hinter den Sparkassen Halle, Magdeburg, Salzlandkreis und Harzkreis weiterhin den fünften Platz ein.
„Wir konnten an unsere erfolgreiche Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre anknüpfen, obwohl die anhaltende Niedrigzinsphase nicht ohne Auswirkungen blieb“, zieht Kerner ein positives Fazit für das vergangene Geschäftsjahr. Rund 80 Millionen Euro würden jährlich an Tilgungen an die Sparkasse zurückfließen, so dass sie dennoch weiterhin gut aufgestellt sei. Kritisch sehe er dagegen den deutlich gestiegenen Aufwand durch die staatlich vorgegebene „übertriebene Regulierung“. Als Beispiel nennt Kerner die Pflicht, nun alle Geschäftszahlen pro Quartal statt jährlich melden zu müssen.
Auch bei den Kundeneinlagen legte das Geldhaus weiter zu. Sie wuchsen 2017 um 66,6 Millionen Euro (3,5 Prozent), wobei vor allem Privatkunden zu diesem Anstieg beitrugen. Mit insgesamt 1951,6 Millionen Euro, die die Kunden bei der Burgenlandkreis-Sparkasse deponierten, erreichte diese nicht nur einen neuen Spitzenwert, sie kratzte damit auch an der Zwei-Milliarden-Euro-Marke. Kerner weiter: „Bei etwa gleichbleibenden Spareinlagen spielen mittlerweile die Anlagen in Wertpapiere eine zunehmende Rolle.“ So legten die Kunden knapp 50 Millionen Euro neu in Fonds und festverzinsliche Anleihen an. Die Sparkasse sieht darin eine Bestätigung der Qualität ihrer Beratung, die von den Kunden zunehmend auch außerhalb der Geschäftszeiten zu Hause in Anspruch genommen wird, sowie ihrer Vor-Ort-Präsenz.
So verfügt das kreiseigene Geldinstitut über 32 Geschäftsstellen - darunter einer mobilen - und 13 Selbstbedienungsstellen. Hinzu kommen 66 Geldautomaten. Rund eine Million Euro, unterstreicht Mario Kerner, würden jährlich in die Erneuerung der Technik investiert. Hinzu komme die weitere Modernisierung der Geschäftsstellen. So wurde zuletzt jene in Großkorbetha einer Rund-um-Kur unterzogen. „Bei unseren Kunden ist das sehr gut angekommen, auch, dass wir mit der neuen Optik unsere regionale Verbundenheit verdeutlichen“, weiß Jörn Stauch. Begonnen haben außerdem die Planungen zur Umgestaltung der Hauptgeschäftsstelle am Naumburger Topfmarkt. „Wir stehen damit zwar noch ganz am Anfang, gehen jedoch davon aus, dass die Arbeiten 2019 beginnen können.“
Weiter leicht sinken soll nach Aussage des Vorstandes die Zahl der Mitarbeiter, die derzeit 451 beträgt. „Dazu haben wir ein Vorruhestandsprogramm aufgelegt, das noch einige Jahre läuft“, erläutert Kerner. Um die Belegschaft zu verjüngen, haben sechs neue Auszubildende ihre Verträge mit Start im September erhalten. Derzeit sind in der Sparkasse 17 Azubis tätig, die nach erfolgreichem Abschluss gute Chancen haben, übernommen zu werden.