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Sparkasse Burgenlandkreis Sparkasse Burgenlandkreis: Bankhaus schließt Strafzins vorerst aus

Von Sebastian Münster 10.01.2017, 10:15
Euromünzen auf einem Fächer aus verschiedenen Euroscheinen
Euromünzen auf einem Fächer aus verschiedenen Euroscheinen Caro / Hoffmann

Zeitz/Weißenfels - Die Sparkasse Burgenlandkreis hat bislang nicht vor, so genannte Negativzinsen für die Verwahrung von Geld auf Konten zu erheben. Das sagte Verena Fischer, Leiterin des Vorstandsstabes und Pressesprecherin, auf MZ-Nachfrage.

Derartige Strafzinsen hat die Kreissparkasse Leipzig zum Jahreswechsel eingeführt. Seitdem müssen Unternehmen mit einem Geschäftsgirokonto für Guthaben von mehr als 500.000 Euro einen negativen Zins von 0,4 Prozent auf diese zahlen. Das Leipziger Kreditinstitut verlangt also de facto Zinszahlungen für auf Konten geparktes Geld.

Kunden könnten ihr Geld nun in den direkt benachbarten Burgenlandkreis tragen

Betroffen sind zwar nur einige hundert der insgesamt 33.000 Kunden der Leipziger Sparkasse. Doch die könnten ihr Geld nun in den direkt benachbarten Burgenlandkreis tragen. „Inwieweit sich das Vorgehen der Stadt- und Kreissparkasse Leipzig und möglicher Weise auch noch anderer Wettbewerber auf unsere Geschäftslage auswirkt, lässt sich nur schwer absehen“, so Fischer. Auch deshalb, erklärt die Pressesprecherin, hängen die langfristigen Entscheidungen des Zeitzer Kreditinstitutes von der Entwicklung des Marktes ab.

„Wir können es nicht ausschließen, zu einem späteren Zeitpunkt über dieses Thema neu zu entscheiden“, so Fischer weiter. Die Kleinanlagen privater Kunden werden davon jedoch nicht berührt werden, versichert die Leiterin des Vorstandsstabes.

Gleiches hat bereits auch die Saalesparkasse in Halle erklärt. Auch dort werden die Strafzinsen für Geldanlagen künftig nicht ausgeschlossen. Als erstes Geldhaus in Sachsen-Anhalt überhaupt hatte die Volksbank Stendal im vergangenen Oktober den Strafzins eingeführt. Auch dort gelten die Gebühren nicht für Kleinsparer.

Strafzinsen von 0,4 Prozent an einen Teil der Kunden weitergereicht

Mit den Negativzinsen reichen viele Geldhäuser die von der Europäischen Zentralbank (EZB) im März eingeführten Strafzinsen von 0,4 Prozent an einen Teil ihrer Kunden weiter. Die EZB-Politik macht es auch der Sparkasse Burgenlandkreis zunehmend schwer, mit dem Geld ihrer Kunden Gewinne zu erwirtschaften. Das sagte Vorstandschef Mario Kerner der MZ bereits im vergangenen November. Die Kündigung der für die Sparkasse deshalb verlustreichen Premiensparverträge hatte Kerner deshalb zuletzt langfristig nicht ausgeschlossen.

Um neue Geschäftsfelder aufzutun, hatte die Sparkasse Burgenlandkreis außerdem angekündigt, noch im ersten Quartal dieses Jahres eine neue Immobiliengesellschaft zu gründen. Das Tochterunternehmen soll sich mit der Erschließung von Baugebieten für Einfamilienhäuser beschäftigen. Vorstand und Verwaltungsrat hatten das im Dezember beschlossen. (mz)