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Soziales  Soziales : Fürsorge für Alt und Jung

Von Constanze Matthes 07.06.2016, 07:51
Elisa Kirschneck, Auszubildende im Bereich Altenpflege, mit einer Bewohnerin. Das Haus hat 69 Plätze und wurde um die Jahrtausendwende erweitert.
Elisa Kirschneck, Auszubildende im Bereich Altenpflege, mit einer Bewohnerin. Das Haus hat 69 Plätze und wurde um die Jahrtausendwende erweitert. Biel

Naumburg - Eines stellt Jacqueline Pierard schon einmal klar: „Wir sind kein reines Pflegeheim, sondern ein Pflege- und Betreuungszentrum“, sagt die Einrichtungsleiterin des „Spätsommer“ in der Naumburger Jägerstraße. Neben Senioren werden hier auch junge Bewohner umsorgt, die verschiedene Krankheitsbilder aufweisen. Diese Altersspanne zwischen dem jüngsten Bewohner mit seinen 24 Jahren und dem ältesten mit Ende 90 ist damit groß.

Das bereits traditionelle Frühlingsfest der Einrichtung wurde dieser Tage allerdings genutzt, um das 15-jährige Bestehen der Trägergesellschaft Volkssolidarität „Spätsommer“ gGmbH, Tochter der Volkssolidarität habilis gGmbH, zu begehen. Mit Musik und gutem Essen sowie Angehörigen und Sänger Sven Meisezahl als Gäste. Die gute Verbindung zu den Angehörigen spiele denn auch eine bedeutende Rolle in der Betreuung, wie Jacqueline Pierard betont: „Wir sind ein offenes Haus. Es ist wichtig, dass die Angehörigen teilhaben.“

Ausbildung von Fachkräften

Die Palliativ-Versorgung mit der Unterstützung des ambulanten Palliativzentrums Bad Lauchstädt sei genauso ein wichtiger Bestandteil der Einrichtung wie die Spezialisierung in Sachen invasiver Beatmung, erzählt die Einrichtungsleiterin über die besonderen Arbeitsfelder des Hauses. Aktuell sind mehr als 30 Männer und Frauen beschäftigt; in der Kranken- und Altenpflege, in den Bereichen Ergo- und Physiotherapie, in der Küche und für die Haustechnik.

Derzeit absolvieren zwei junge Mitarbeiter eine Ausbildung, zwei weitere werden folgen und eine Lehre in diesem Jahr aufnehmen. „Wir brauchen Fachkräfte. Dies wird eine der großen Herausforderungen der kommenden Jahren“, blickt die 47-Jährige voraus. Die Qualifikation innerhalb des Hauses gewinne an Bedeutung. Ungelernte werden in Zusammenarbeit mit der Europäischen Bildungsakademie Naumburg berufsbegleitend ausgebildet. Zu den weiteren künftigen Herausforderungen zählen zudem die wachsende Zahl an Demenz-Kranken sowie die kommende Pflegereform, mit der zu Beginn des kommenden Jahres die noch aktuellen Pflegestufen durch Pflegegrade ersetzt werden.

Eröffnung im Jahr 1991

Seit nunmehr vier Jahren lebt die 92-jährige Irmgard Wilhelm, Mutter von Barbara Wilhelm, im „Spätsommer“. Die Tochter lobt und dankt dem Team: „Ich besuche meine Mutter täglich, und jedes Mal bin ich positiv überrascht, mit welcher Liebe und Fürsorge jeder Bewohner umgeben ist. Es herrscht eine wohltuende Atmosphäre für Bewohner und Besucher zugleich.“

Das Haus in der Jägerstraße wurde einst als Parteischule genutzt. 1991 erfolgte die Eröffnung als Altenpflegeheim in Trägerschaft der Volkssolidarität, in den Jahren 1999 bis 2002 eine Sanierung mit Erweiterung. Im vergangenen Jahr wurde der langjährige Geschäftsführer der Volkssolidarität „Spätsommer“ gGmbH, Wolfgang Hahn, in den Ruhestand verabschiedet (wir berichteten). Sein Nachfolger im Amt ist Jörg Heichel.

Das Team rund um Jacqueline Pierard (Mitte), Leiterin des Betreuungszentrums „Spätsommer“ in der Naumburger Jägerstraße. Die Trägergesellschaft des Hauses wurde 15 Jahre alt.
Das Team rund um Jacqueline Pierard (Mitte), Leiterin des Betreuungszentrums „Spätsommer“ in der Naumburger Jägerstraße. Die Trägergesellschaft des Hauses wurde 15 Jahre alt.
Biel