Sommerbad Lützen: Sommerbad Lützen: Jetzt wird geschafft

Lützen - „Wir wollen es nicht nur bei Worten lassen.“ Damit spricht Nico Ziegner aus, was ihn und seine Frau bewegt, zu Spachtel, Hammer und anderem Werkzeug zu greifen, damit das Sommerbad Lützen so schnell wie möglich bereit ist für die Badesaison 2016. „Und wir wollen die Stadt mit unserer Arbeit zugleich in die Pflicht nehmen, auch ihren Anteil zu übernehmen“, sagt Helmut Thurm. „Das Bad wird öffnen“, zeigt er sich sicher.

Sie wollen Zeichen setzen und hoffen, damit eine Bürgerbewegung für das Bad auszulösen, die sie und die anderen, die in ihrer Freizeit bereits direkt mit Hand anlegen im Schwimmbad, unterstützt. Dass Hans Schubert sie nach getaner Arbeit zum Essen ein- geladen hat und aus dem evangelischen Kindergarten der Kaffee kommt, bestärkt sie auf dem eingeschlagenen Weg, gemeinschaftlich mit der Stadt und Sponsoren das Lützener Freibad erhalten zu können. Helmut Thurm hat spontan das Geld von einem Lützener erhalten, als er erzählte, dass er alle, die sich als Mitstreiter am Mittwoch im Bad einfinden, nach getaner Arbeit zum Grillen einlädt.

Seit Montag sind die Freiwilligen am Werk. „Wenn wir die Vorarbeiten leisten, können die drei Mitarbeiter der Firma, die uns die Instandsetzung der Fassade sponsert, umso mehr schaffen“, sagt Nico Ziegner. Von Montag bis Donnerstag hat eine sächsische Firma die Männer nach Lützen abgeordnet, um Putz- und Malerarbeiten an der Straßenseite des Gebäudes und den Mauern des Eingangsbereichs auszuführen. „Es geht flott vorwärts“, das freut Saskia Ziegner. „Uns macht es ja auch Spaß, einer kleinen Stadt dabei zu helfen, dass sie ihr Schwimmbad eröffnen kann - erst recht, wenn man sieht, wie auch die Bürger sich dafür einsetzen“, sagt Patrick Kliemann dazu. Dass es nötig war, an der Außenansicht mal was zu machen, davon musste ihn und seine Kollegen niemand überzeugen. Der Zustand des über Jahre baulich nicht angefassten Gebäudes sage alles.

Auch Martin Günther vom Lützener Bauamt findet anerkennende Worte: „So wird sich die Einrichtung auch von außen sehen lassen können.“ Die Stadt muss Prioritäten setzen. Die sieht sie im Innenbereich. Dort steht die Sicherheit vornan. Die Bauhofmitarbeiter haben parallel zu den Sponsoren - wozu auch die Lützener Dachdeckerfirma Grimm gehört, die neue Fenster einbauen wird - mit den alljährlichen Arbeiten zur Saisonvorbereitung begonnen.

Loser Putz und alte Farbanstriche werden entfernt, im Beckenbereich ebenso wie an Gebäuden und Geräten. Teilweise sind das Vorarbeiten für die Baufirmen, die von der Stadt mit Reparaturarbeiten an Beton und Fließen beauftragt werden müssen. Die Grünflächen werden gepflegt, die Sonnenliegen „aufgemöbelt“. . . In den nächsten Tagen erhalten die beiden Mitarbeiter des Bauhofs dafür noch Verstärkung, sagt Günther.

Die bereits tätig gewordenen freiwilligen Helfer aus der Bürgerschaft berichten auf Facebook von den Fortschritten. Sie rufen dort und hiermit zu einem am Sonnabend um 8 Uhr beginnenden vierstündigen Arbeitseinsatz im Sommerbad auf. Es soll das Kinderbecken für die Fliesenreparatur vorbereitet werden. Defekte Fliesen müssen entfernt werden.

Außerdem wird das Ziel verfolgt, einen Verein zu gründen, der die Stadt nach dem Beispiel von Freyburg bei der Betreibung des Bades unterstützen soll. Lützens Bürgermeister Dirk Könnecke (parteilos), Ortsbürgermeister Dietmar Goblirsch (CDU), Stadtratsvorsitzender Uwe Weiß (SPD) und Nico Ziegner als Bürgervertreter laden dazu ein. (mz)

Die Facebook-Seite: „Lützen. Wir möchten das Sommerbad-retten.“

Einwohnerversammlung zur Gründung eines Fördervereins am 21. April, 19 Uhr, Gaststätte „Roter Löwe“.