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Solarpark  Solarpark : Stromer von Possenhain liefert bald

Von Michael Heise 19.12.2016, 08:51
Paneele statt alter LPG-Hallen. Der Bau der Photovoltaikanlage in Possenhain neigt sich dem Ende, die meisten Module stehen bereits. Eigentümer und Betreiber Steffen Krüger (l.) hat mit Gunnar Geske vom Solaranlagenbauer „Sonnen-Expert“ alle Hände voll zu tun. Bis Jahresende soll eingespeist werden.
Paneele statt alter LPG-Hallen. Der Bau der Photovoltaikanlage in Possenhain neigt sich dem Ende, die meisten Module stehen bereits. Eigentümer und Betreiber Steffen Krüger (l.) hat mit Gunnar Geske vom Solaranlagenbauer „Sonnen-Expert“ alle Hände voll zu tun. Bis Jahresende soll eingespeist werden. T. Biel

Possenhain - Der Anblick ist ungewohnt. Dort, wo bis vor wenigen Tagen noch die hässlichen Gebäude der einstigen Milchviehanlage standen, dent sich jetzt ein Meer mit Solaranlagen aus. In Reih’ und Glied stehen sie, den Blick nach Süden gerichtet. Noch ist die Anlage nicht komplett, wird auf einem Teil des rund 8,2 Hektar großen Areals geräumt und gerammt. Doch der Zeitplan steht: Ende des Jahres soll erster Solarstrom aus Possenhain im sechseinhalb Kilometer entfernten Umspannwerk in Naumburg ankommen. Die Leitungen durchs Kroppental liegen.

Mit Hochdruck und sogar am Wochenende haben die bis zu 30 Mitarbeiter der Skat GmbH von Eigentümer Steffen Krüger die alten Gebäude abgerissen, rund drei Hektar Asbest entsorgt und bis zu 50000 Kubikmeter Erde bewegt. Ein Großteil des Abrissmaterials wurde dabei zerkleinert wiederverwendet, ein weiterer landete in einer Sandgrube, was im Schönburger Gemeinderat für Irritationen gesorgt hatte (wir berichteten). Steffen Krüger: „Es ist wider Erwarten soviel Bruchmaterial angefallen, so dass der Berg größer ist als gedacht. Doch ich bleibe dabei - es ist ein Zwischenlager. Wir wollen es in sechs Monaten beräumt haben.“ Kontaminiertes Material sei nicht dabei. „Angefallen ist lediglich belasteter Boden aus einem Werkstattbereich. Den haben wir wie auch die Asbest-Dächer separat entsorgt“, so Krüger.

Der Solarpark in Possenhain ist dabei vor allem eines: die zur Zeit größte sich im Bau befindliche Freilandanlage in Deutschland. „Am Ende werden 29358 Module auf einer Fläche von 4,6 Hektar stehen. Ein sehr ehrgeiziges Projekt, das binnen kürzester Zeit umgesetzt werden muss“, sagt Gunnar Geske, Geschäftsführer des in Rostock ansässigen Solaranlagenbauers „Sonnen-Expert“. Die Module in Possenhain werden demnach 7,7 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr liefern. Geske rechnet vor: „Wenn ein Drei-Personen-Haushalt im Schnitt 4200 Kilowattstunden im Jahr verbraucht, so können wir etwa 1839 Haushalte versorgen und im Jahr rund 4,6 Millionen Kilogramm CO2 -Emissionen vermeiden.“ Seit September wird auf der LPG-Brache gearbeitet - ein nicht leichtes Unterfangen. „Das Wetter war schwierig, im Dauerregen lagen oft die Nerven blank“, weiß Geske, der froh ist, nun endlich auf der Zielgeraden zu sein.

Mit dem Errichten einer Photovoltaikanlage in Possenhain findet eine Odyssee ein Ende. Mehrere Anläufe dafür waren gescheitert, trotz dessen, dass der Gemeinderat stets das Baurecht hatte anpassen lassen (wir berichteten).