Sekttag bei Rotkäppchen Sekttag bei Rotkäppchen : Genuss kontra Dauerregen

Freyburg - Wer den Wetterbericht ernst genommen hatte, war mit Regenschirm und Regenjacke gut beraten. Dauerregen war angesagt, Petrus kannte kein Erbarmen. Doch nichtsdestotrotz: Im Traditionshaus Freyburg wurde Sekttag gefeiert. Die Rotkäppchen-Mumm Sektkellerei hatte auf ihr Gelände eingeladen, zu einem Tag für Freunde und Familie. Und zur Freude der Veranstalter perlte es mehr in den Gläsern als aus den grauen Wolken. „Solch ein Wetter hatten wir noch nie. Es ist eine neue Herausforderung. Aber bei schönem Wetter kann bekanntlich jeder feiern“, sagte Marketing-Chefin Ilona Kaiser. So wurden ein Zelt und riesengroße Schirme auf dem Festplatz aufgestellt. Im Sektshop gab es Regenschirme und Regenponchos zu kaufen. Auch Geschäftsführer Mike Eberle sah es positiv: „Für uns ist der Regen zwar weniger vorteilhaft, aber er ist notwendig für die Landwirtschaft und natürlich für den Wein.“ Ilona Kaiser, die den Sekttag seit 1998 organisatorisch begleitet, freute sich, dass die Besucher dem Sekthersteller treugeblieben sind. Zahlreiche Stammgäste konnte sie begrüßen. Aus verschiedenen Teilen Deutschlands waren sie angereist.
Geschenk zum Muttertag
So auch Jacka und Jenny, die beiden Damen aus Unterfranken. Zum elften Mal weilten sie, mit Mann und Kind im Schlepptau, in Freyburg. „Wir sind Liebhaber des prickelnden Getränks und kommen immer gern her, haben viele Freunde gefunden“, erzählten lachend die mit Hut und Dirndl herausgeputzten Frauen aus Franken. Kaum einen Sekttag verpasst Jutta Sander aus Weißenfels. Es ist für sie stets das Geburtstagsgeschenk von ihrer Tochter. Sie wurde am 12. Mai geboren und am Sonntag 69 Jahre alt.
Eher unfreiwillig landete eine 13-köpfige Gruppe aus Saalfeld in der Wein- und Sektstadt. Die Freunde wollten von der Rudelsburg aus eine Bootstour auf der Saale unternehmen, die regelrecht ins Wasser fiel. Nun einmal im Burgenlandkreis unterwegs, nahmen sie den Sekttag als glückliche Ausweichvariante. Die Saalfelder nutzten zugleich den Tag der offenen Tür, um einmal hinter die Kulissen zu blicken. Die Kellerführungen im 30-minütigen Rhythmus wurden gut angenommen. Deren Sekttags-Ertrag, so sagte Ilona Kaiser, wird wiederum der Stadt übergeben. Diesmal möchte Bürgermeister Udo Mänicke, der zugleich als Vorsitzender des Freyburger Fremdenverkehrsvereins fungiert, das Geld für den Druck eines hochwertigen Prospektes mit touristischen Angeboten für die Besucher verwenden.
Sortiment probieren
Eine Vielzahl an Servicekräften hatte alle Hände voll zu tun. Die Sektliebhaber hatten es nicht leicht, sich durch das Sortiment zu probieren. Der Fruchtsecco-Bar-Wagen bot die gesamte Palette der Rotkäppchen-Sekte. Am Nachbarstand kamen Sekte zum Ausschank. Dazu wurde gebraten und gebrutzelt. Burger, gefülltes Brot und Flammkuchen gehörten ebenso dazu wie Kesselgulasch, Buletten sowie die obligatorischen Steaks und Bratwürstchen. Ebenso waren Blechkuchen, Waffeln und Eis im Angebot.
Viel Musik und Sport
Nicht minder bunt gemixt war das Unterhaltungsprogramm. Die Partyband „Casa“ heizte mit den besten Titeln der letzten 40 Jahre dem Publikum ein. Das Trio sorgte mit seinen Hits zum Mitsingen für Stimmung. Viel Beifall gab es für die Jumping-Fitness-Gruppe aus Stendal für ihre Vorführungen auf dem Trampolin. Durch die Bühnenshow führte Gebietsweinkönigin Gina Maria Gräfe. Abseits des turbulenten Treibens auf dem Platz vorm Lichthof luden Terrasse und Wiese oberhalb des historischen Sektkellerei-Gebäudes zum Chillen ein. Hier verzauberte Felix Veit mit seiner Gitarre die Zuhörer. Allerdings nutzten aufgrund des Wetters nur wenige Besucher die Liegestühle zum Entspannen.
Während die Eltern die Sekte probierten, vergnügten sich die Kinder auf der Hüpfburg, an der Bastelstraße und dem Karussell. „Der Sekttag soll ein Tag für die gesamte Familie sein. Das ist unser Anliegen“, erwähnte die Marketing-Chefin.
Wie zum Freyburger Sekttag üblich, konnte auch wieder geschätzt werden. Beim beliebten Sektquiz galt es, die Zahl der Sektkorken, die sich in einem eckigen Glasbehälter befanden, zu erraten. Als Hauptpreis stand ein Gasgrill bereit.
Mit einem Konzert von Laith Al-Deen im Lichthof, Stargast des Abends (wir berichten in Kürze noch ausführlich), klang der Sekttag aus. Da kam sicher auch Andrea Nordlund auf ihre Kosten. Als Fan des Sängers war sie extra vom Timmendorfer Strand nach Freyburg gereist.

