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Schließung der Molkerei Bad Bibra Schließung der Molkerei Bad Bibra: Neue Bürgerinitiative gegen hohe Abwassergebühren

Von Gerd Stöckel 21.03.2018, 12:51
Molkerei Bibra
Molkerei Bibra NT

Burgscheidungen - Mit Blick auf die in Aussicht gestellte drastische Erhöhung der Gebühren für die Abwasserentsorgung im Westen des Burgenlandkreises hat sich in Burgscheidungen eine Bürgerinitiative formiert. Ihr Ziel: „Bundesübliche Abwassergebühren im Abwasserzweckverband Unstrut Finne“. Für Freitag, den 23. März, 18 Uhr, haben die Initiatoren, zu denen Harry Katzberg gehört, in den Gemeindesaal in Burgscheidungen zu einer Runde mit Vertretern der Kommunalen Verwaltungen und des Abwasserzweckverbandes (AZV) eingeladen.

Der Lauchaer Ortsteil Burgscheidungen ist erst vor wenigen Jahren an die zentrale Abwasserentsorgung angeschlossen worden. Nach Schließung der Molkerei Bad Bibra könnten sich die auf Grundlage des Wasserverbrauchs ermittelten Schmutzwassergebühren auch hier verdoppeln, also auf sechs Euro pro Kubikmeter steigen, hat der AZV prognostiziert, für eine vierköpfige Familie auf fast 800 Euro pro Jahr allein für die Schmutzwasserentsorgung. Nachdem der AZV mit Blick auf die drohende Erhöhung für 2018 bereits höhere Abschläge berechnete, waren die Wogen in den Städten und Dörfern hochgeschlagen.

„Die Gebühren, die drohen, liegen völlig außerhalb jeglicher Grenze, das kann nicht hingenommen werden“, äußerte Harry Katzberg. Er fügt e hinzu: „Dass der Abwasserverband das so mitgeteilt hat, ist in Ordnung, er kann da ja nicht anders. Wir wollen keine Polemik. Es geht darum, wie wir das mit Hilfe des Landes abwenden können.“

Für die Veranstaltung am Freitag in Burgscheidungen haben laut Katzberg Verbandsgemeindebürgermeisterin Jana Grandi, Lauchas Bürgermeister Michael Bilstein und AZV-Geschäftsführer Michael List zugesagt, für den Kreis komme Dieter Engelhardt als Stellvertreter des Landrates.

Die Bürgerinitiative stützt sich mit ihrer Forderung nach „bundesüblichen Abwassergebühren“ auf einen Vergleich, nach dem die Abwassergebühren in Sachsen-Anhalt bundesweit ohnehin zu den höchsten gehören. Die Zahlen, mit denen die Bürgerinitiative das belegt, stammen von 2007 und es ist auch nicht klar, wie sie ermittelt wurden, dennoch dürfte die Aussage stimmen, dass die Gebühren schon jetzt hierzulande ohnehin weit höher sind, als in den westlichen Bundesländern. Und das, was im Raum Laucha-Bad Bibra nun droht, läge jenseits aller Maßstäbe.

Inzwischen ist auch die von Michele Klingenstein, Inhaberin eines Friseursalons in Wetzendorf, initiierte Petition „Gemeinsam gegen die Folgen der Schließung der Molkerei Bad Bibra“ zur Übergabe bereit. Online und auf ausgedruckten Listen trugen sich 4 522 Unterstützer ein. „Ich werde die Listen nun online dem Petitionsausschuss des Landtages zukommen lassen“, gab die Wetzendorferin Auskunft. Wie der Aufstellung auf der Plattform Openpetition zu entnehmen ist, sind 68 Prozent der Unterstützer von der ins Haus stehenden Erhöhung selbst betroffen.