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Schlechte Zeit für Karneval Schlechte Zeit für Karneval: Viele Vereine sagen Abendtermine ab

Von Harald Boltze 25.09.2020, 07:27
Ausgelassenheit und körperlich nahe Geselligkeit - wie es beim Fasching nun mal üblich ist - sind in Corona-Zeiten nicht angesagt.
Ausgelassenheit und körperlich nahe Geselligkeit - wie es beim Fasching nun mal üblich ist - sind in Corona-Zeiten nicht angesagt. Archiv (Torsten Biel)

Naumburg - Schunkeln, Tanzen, mit Sekt anstoßen und Kussfreiheit: Karneval ist super ... oder besser gesagt: super ungeeignet für eine Pandemie. Doch die ist nun mal nicht wegzudiskutieren, und so grübeln dieser Tage die Verantwortlichen aller Faschingsclubs der Saale-Unstrut-Finne-Region, ob sie ihre Sessionen absagen oder noch die weitere Entwicklung abwarten.

Der Karneval-Landesverband stellt in einer Erklärung allen Vereinen die Entscheidung frei, obwohl man „einstimmig der Meinung“ ist, „dass der bekannte und praktizierte Karneval in der Form, wie wir ihn kennen, in dieser Session keinen Platz hat“. Tageblatt/MZ hat sich in der Region umgehört.

Bad Bibra:

Der BBC informierte in dieser Woche seine Anhänger offiziell: Alle Veranstaltungen für November sind abgesagt. Lediglich für den 11.11., den Freiluft-Auftakt mit Fackelumzug, bestehe eine Chance. Diese sei aber „angesichts ansteigender Corona-Fälle“ nur sehr klein.

Bad Kösen:

In der Kurstadt gibt man sich optimistischer. „Den 11.11. feiern wir traditionell an der frischen Luft. Das sollte auch diesmal klappen“, hofft Präsident Axel Krunig. Wegen der Abendveranstaltungen im Januar und Februar habe man gerade eine Anfrage bei der Stadt laufen, wie viele Gäste bei Einhaltung des Abstandsgebots im „Mutigen Ritter“ Platz nehmen dürften. „Da schon seit August fleißig geprobt wird, wollen wir alles tun, um Karneval möglich zu machen“, so Krunig. Auch ein Prinzenpaar habe man schon. Die für den 14. November geplante Abendveranstaltung hat man jedoch bereits vor geraumer Zeit abgesagt.

Freyburg:

Auch in der Jahnstadt hat man die Hoffnung noch nicht aufgegeben. „Wir haben eine Anfrage ans Gesundheitsamt gestellt, wie das bei uns im Schützenhaus ablaufen könnte, und warten auf eine Antwort“, sagt FKK-Chef Sven Papmeyer. Dort könnte man mit reduziertem Publikum feiern, „aber nur, wenn wir das gesundheitlich für vertretbar halten und die Auflagen zwecks Abstand, Tanzen und Ähnlichem auch so sind, dass es noch Sinn macht“, so Papmeyer.

Großjena:

Beim Stichwort „Corona“ bekommt GKV-Vorsitzender Daniel Böttger richtig schlechte Laune. Ob die gut besuchten Shows im Naumburger Ratskeller auch mit vielen Einschränkungen funktionieren würden, soll kommende Woche geklärt werden. Offen ist auch die Entscheidung, wie mit der Kür des Prinzenpaars am 14. November umgegangen wird.

Herrengosserstedt:

Eigentlich sollte es im November wieder heißen „Josserscht? Jelle, Jelle!“. Doch bereits vor acht Wochen wurde beschlossen: Daraus wird nichts. Ob der Schlachtruf der Herrengosserstedter im Januar und Februar ertönt, will man laut Narren-Chef Manuel Haller im Oktober entscheiden. „Derzeit können wir eh nicht proben, da das Bürgerhaus gesperrt ist.“

Karsdorf:

„Vermutlich nicht“, antwortet Ines Trautwein auf die Frage, ob der Fasching im Wetzendorfer Bürgerhaus stattfinden wird. Beschlossen wird jedoch erst am heutigen Freitag bei der Mitgliederversammlung. Zwei Abende, der 14. und 21. November, stehen zur Disposition. Man hofft, das einstudierte Programm dann wenigstens im Februar zeigen zu können.

Laucha:

Gleich drei Abende mit Fasching hätte das Schützenhaus jetzt im Herbst gesehen. Hätte, wohlgemerkt. „Denn wir haben alles abgesagt“, wie LCV-Chef Jochen Pietzsch sagt. „Unter den gegebenen Bedingungen macht es keinen Sinn.“ Für Januar und Februar habe man noch nicht entschieden. Bester Dinge ist man hingegen für den 11.11., 11.11 Uhr, wenn auf dem Lauchaer Markt der Aufmarsch mit Schlüsselübergabe steigen soll.

Lossa:

„Wir haben noch ein bisschen Zeit zum Überlegen“, sagt Ringo Knöbel vom Burschenverein. Man plane traditionell nur mit dem letzten Januarwochenende und werde noch ein bisschen abwarten und proben.

Nebra:

Bei seiner Versammlung am vergangenen Wochenende hat der NCV seine Show für den 14. November gecancelt, wie Rebecca Reis bestätigte. Stattfinden soll am 11.11, 18.11 Uhr, aber der Sturm aufs Rathaus. „Und dann hoffen wir alle auf Februar.“

Prießnitz:

Im Herbst wird in Prießnitz traditionell eh noch nicht gefeiert, doch auch fürs neue Jahr sieht Vereinschef Lutz Lange die Lage „in unserem kleinen Saal“ kritisch. Noch sind die Abende aber nicht abgesagt.

Saubach:

Weil der „Schutz unserer Mitglieder und Gäste an allererster Stelle steht“, wie der SCV auf seiner Internetseite schreibt, fallen die November-Veranstaltungen in Saubach ersatzlos aus.