Schädlinge im Wald Schädlinge im Wald: Borkenkäfer auf dem Vormarsch

Naumburg - Den Wäldern im Burgenlandkreis hat das Sturmtief „Friederike“ im Januar arg zugesetzt. Nun droht dem Waldbestand erneut Gefahr: Die umgeknickten Bäume bieten Schädlingen wie dem Borkenkäfer bei günstigen Witterungsbedingungen ausreichend Brutmaterial für eine Massenvermehrung. Wie die Kalamität, so heißt im forstlichen Sinne die Massenvermehrung von waldschädigenden Insekten, verhindert werden kann, darüber berieten die Mitglieder des Forstausschusses des Burgenlandkreises in Naumburg in ihrer jüngsten Sitzung.
Im November 2016 wurde der Forstausschuss des Burgenlandkreises gemäß Landeswaldgesetz Sachsen-Anhalt berufen. Er setzt sich aus Waldbesitzern aller Eigentumsarten, dem örtlichen Vertreter des Landeszentrums Wald sowie dem Vertreter der unteren Forstbehörde beim Burgenlandkreis zusammen. Zum Vorsitzenden wurde Arnd Gerber gewählt.
„Vor allem der Bestand an Fichten und Kiefern ist es, der durch den Sturm große Schäden aufweist, so die gemeinsame Einschätzung der Ausschussmitglieder, die zunächst über den jeweiligen Zustand der Wälder und Waldflächen aus ihrem Bereich berichteten“, heißt es in einer von der Kreisverwaltung nach der Sitzung veröffentlichten Pressemitteilung. Der Schaden umfasse rund 15 000 Festmeter Holz. Nach Einschätzung von Jürgen Hartung vom Landeszentrum Wald, Betreuungsforstamt Naumburg, könne die verstärkte Entwicklung des Borkenkäfers Schäden noch größeren Ausmaßes als durch den Sturm selbst verursachen.
Um die Käferbestände zu kontrollieren, wurden daher in einigen Waldgebieten Borkenkäferfallen zur Beobachtung aufgestellt. Denn je nach Wetterlage sind beim Borkenkäfer zwei bis drei Generationen jährlich möglich.
Um vor allem Schäden der gesunden Nachbarflächen durch sich erhöhende Borkenkäferbestände zu vermeiden, sei es zwingend notwendig, dass sturmgeschädigte Nadelholz aus dem Wald zu verbringen. „In einem gemeinsamen Appell erinnern die Mitglieder des Ausschusses die hiesigen Waldbesitzer an ihre gesetzliche Pflicht zur ordnungsgemäßen Bewirtschaftung ihrer Wälder, obwohl sich die Räumung einzelner Flächen teilweise sehr schwierig gestaltet und die Holzkäufer weniger für das sturm- oder käfergeschädigte Holz zahlen“, wird in der Mitteilung hervorgehoben.
Ein weiteres Problem stellt die notwendige Behandlung des gelagerten Holzes dar. Da die Aufarbeitung nach Einschätzung des Ausschusses noch teilweise bis Jahresende andauern wird, müssen entsprechende Ausnahmeanträge an das Landeszentrum Wald, Betreuungsforstamt Naumburg, gestellt werden. Das Forstamt ist Ansprechpartner für alle Waldeigentümer.
Auch die in der Holzernte auftretenden Schäden an den Wegen wurden thematisiert. Herausgestellt wurde, dass die Zugänglichkeit der Waldflächen für die Waldbesitzer gegeben sein muss. Rettungsfahrzeuge oder die Feuerwehr müssen ebenfalls zu den Waldflächen gelangen können.
Kontakt zum Forstausschuss über das Umweltamt des Burgenlandkreises, Telefon 03443/372376, oder via E-Mail an [email protected]