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Schach  Schach : Naumburger beenden turbulente Saison

22.10.2020, 08:00
Andreas Schlag holte den entscheidenden Sieg für den NSV.
Andreas Schlag holte den entscheidenden Sieg für den NSV. Biel

Naumburg - Die abschließenden beiden Runden der Schach-Verbandsliga wurden coronabedingt nicht wie gewohnt als zentrale Doppel-Endrunde, sondern als zwei einzelne Kämpfe an verschiedenen Orten durchgeführt. Für die Erste des Naumburger SV 1951 bedeutete das ein Heimspiel gegen die Reserve vom USV Halle und am folgenden Morgen ein Auswärtsspiel beim USC Magdeburg.

Gegen die Hallenser, die noch jeden Punkt im Abstiegskampf benötigten, sollte sich ein spannender Kampf über 5,5 Stunden entwickeln. Zuerst einigte sich Samuel Gering in ausgeglichener Stellung mit seinem Kontrahenten nach zwei Stunden auf Unentschieden. 1,5 Stunden später gelang den Domstädtern ein „Doppelschlag“. Matthias Will konnte die offene g-Linie zu einem durchschlagenden Königsangriff nutzen, und Jens-Frieder Mükke hatte mit seiner Mehrfigur einen Freibauern zu „blockieren“, was erfolgreich gelang. Doch die Hallenser kamen zurück, denn Andreas Fritsch hatte mit einem ungenauen Zug einen starken Freibauern entstehen lassen. Nach vier Stunden stellte Julius Heinrich dann aber den alten Abstand wieder her, nachdem er mit einer interessanten Königs-Wanderung Freiraum zum Angriff auf die gegnerische Königsstellung geschaffen hatte. Es stand nun 3,5:1,5 für den NSV und es fehlte nur noch ein Punkt zum Mannschaftssieg. Holger Reichelt brachte ein verpasster aktiver Turmzug in eine passive Endspielposition, was die Hallesche Jugend-Kaderspielerin Anastasia Voigt nach 4,5 Stunden zum Sieg ausnutzte. Jens Härtig wiederum war nach spannender Fünf-Stunden-Partie mit dem Dauerschach schon zufrieden.

So hing das Endergebnis an Andreas Schlag. Dessen Hallesche Nachwuchsgegnerin Lea Fritsch kämpfte tapfer und fand in Zeitnot immer wieder gute Züge, allerdings musste sie dann doch plötzlich eine unparierbare Mattdrohung hinnehmen, die den Naumburgern den verdienten 5:3-Erfolg einbrachte.

Die Schlussrunde in dieser Verbandsligasaison der NSV-Ersten gegen den USC Magdeburg ist dagegen schnell zusammengefasst. Nachdem Julius Heinrich über Nacht Erkältungssympthome zeigte und aufgrund der aktuellen Hygiene-Bedingungen am Morgen nicht mitgenommen werde durfte, konnte der NSV nur mit sieben Spielern antreten. Beide Teams waren friedlich eingestellt, da es sowohl für die Dom- als auch für die Elbestädter weder um Auf- oder Abstiegsplätze ging. So trennten sich innerhalb einer Stunde alle anderen NSV-Akteure von ihren Kontrahenten unentschieden, und der Mannschaftskampf endete mit einem 4,5:3,5 für die Magdeburger. Der NSV beendet damit eine recht turbulente Saison nach einem kompletten Fehlstart noch auf dem fünften Tabellenrang und gratuliert dem neuen Landesmeister SK Dessau, der coronabedingt aber nicht direkt in die Oberliga aufsteigen kann. Die neue Verbandsligasaison soll für die Domstädter nun am 13. Dezember starten.

Zum letzten Punktekampf in der Landesliga hatte die Zweite des NSV 1951 noch einmal ein Auswärtsspiel. In Halle war der USV III der Gegner. Eine starke Mannschaft, die vor der letzten Runde auf dem zweiten Platz lag und noch auf den Aufstieg hoffen konnte. Die Domstädter waren also klarer Außenseiter.

Als erster konnte Bernd Rößler gegen den Altmeister Heinz Liebert eine Punkteteilung erreichen. Danach wurde es schwierig. Als erster musste sich Hans Hauke geschlagen geben. Nach drei Stunden ging auch Armin Mikolajewskis Spiel verloren. In der entscheidenden Phase wickelte er falsch ab. Und auch Frank Mächler hatte keine Chance gegen seinen Gegner.

Danach kam noch etwas Hoffnung auf. Vinzenz Mehner gewann seine Partie. Nun stand es aber schon 3,5:1,5 für die Gastgeber. Bei noch drei offenen Partien ließen die Hallenser nichts mehr anbrennen. Klaus Bärthel holte noch einen halben Punkt, und das war es aber auch. Jens Wendling und Peter Freitag mussten ihre Partien verloren geben. Mit 2:6 gab es eine deutliche Niederlage. Aber den Domstädter war es egal, denn der Klassenerhalt war schon vor dieser Runde geschafft. Am Ende steht für den NSV der siebte Rang in der Tabelle. Aufsteiger in die Verbandsliga wurde die Mannschaft von SF Hettstedt. (am/mw/hbo)