Radball Radball: Brüder Pfaffenberger sind eine Klasse für sich

Rasberg/MZ - „Die Pfaffenbergs sind eine Klasse für sich. Die Sangerhäuser sind immer in der Lage, eine Schippe draufzulegen.“ Das schätzte der Abteilungsleiter Radball der SG Chemie Zeitz Kurt Seidelt ein. Die Weltmeister von 2005 Mike und Steve Pfaffenberger wurden in Rasberg mit fünf Siegen ungeschlagener Landesmeister. „Es macht Spaß, diese beiden Sangerhäuser spielen zu sehen“, sagte Zuschauer Frieder Lehmann, der früher als Geschäftsführer des Kreissportbundes im Burgenlandkreis tätig war. Dabei können die Brüder nicht einmal zusammen trainieren. „Wir treffen uns zu Spielen und freuen uns, dass wir wieder einmal zusammen sind - spielen nur noch aus Spaß an der Freude.“
Das sagte Mike Pfaffenberger. Er und sein Bruder wohnen weit auseinander. Mike Pfaffenberger wohnt nah an der Nordsee und sein Zwillingsbruder Steve in Braunschweig. Nach dem WM-Titel, den sie für Deutschland holten, waren beide aus beruflichen Gründen auseinandergegangen. Nun haben sie sich wenigstens zu Spielen wieder zusammengefunden. An Können hat man wohl wenig eingebüßt. „Was man gelernt hat, das verlernt man nicht gleich so schnell wieder.“ Das ist die Meinung von Mike Pfaffenberger, der als Außenspieler fungiert.
Rang zwei holten sich die Zeitzer, die in der ersten Mannschaft wie gewohnt mit Robert Seidelt und Axel Müller ins Turnier mit den sechs qualifizierten Oberliga-Teams gingen. Die Chemiker, früher wurden sie Junioren-Europameister, lieferten ein gutes Turnier. Rang zwei war ein fast optimaler Ausgang des Titelkampfes. „Wir haben bisher einiges erreicht, aber einen Landesmeistertitel haben wir noch nicht geholt“, so Torwart Robert Seidelt während des Turnieres. Die Elsterstädter haben die Erwartungen erfüllen können. Mit Rang zwei erkämpften und erspielten sich die Zeitzer die Silbermedaillen.
Die Gastgeber hatten bei der Spielplanung ein feines Händchen gehabt. Sangerhausen gegen Zeitz I wurde als letztes Spiel gesetzt und es war gleichzeitig das Endspiel zwischen zwei ungeschlagenen Teams. Die Chemiker lieferten bis dahin absolut gute Spiele. Gegen Mücheln II gewannen sie in ihrem besten Turnierspiel 5:1. „Wir haben aus einer sicheren Abwehr gespielt und den gewiss starken Gegner Mücheln II in die Knie gezwungen.“ Darüber freute sich Axel Müller.
Sangerhäuser zeigen, wer auf dem Parkett das Sagen hatte
Über das Finale machten sich die Zeitzer keine großen Illusionen. „Es wird ganz schwer. Wir wollen alles probieren. Aber Sangerhausen, die jeden kleinen Fehler gnadenlos bestrafen, sind haushoher Favorit“, sagte Seidelt. „Wir sind zwar in diesem Spieljahr noch ungeschlagen. Aber warum sollte man nicht gegen uns gewinnen. Ich habe seit drei Monaten nicht mehr trainieren können“, sagte Mike Pfaffenberger, der an der Nordsee wohnt. Doch die Sangerhäuser zeigten schnell, wer auf dem Parkett in Rasberg das Sagen hatte. Dennoch jubelten zunächst die Einheimischen: Robert Seidelt schoss den Ball aus seinem Torraum ins leere Sangerhäuser Gehäuse. Doch die Gastgeber hatten sich zu früh gefreut. Seidelt musste bei dieser Aktion vom Rad steigen. Das Tor zählte nicht und es gab Viermeter für den Ex-Weltmeister. Mike Pfaffenberger verwandelte zur Führung. Nach dem schnell folgenden 2:0 und 3:0 zeigten die Hausherren ihr Können, verkürzten auf 2:3. Die Gäste zogen wieder an, schossen die Tore zum 6:2-Endspielsieg.
Die Zweite mit Ricardo Pelka/Stefan Seidel und Chemie III, die mit Kevin Hausmann und David Hoffmann spielte, hatten nicht ihren besten Tag. Aber die Qualifikation für die Landesmeisterschaft war für die Chemiker schon ein schöner Erfolg. Die Platzierungen der ersten drei Vertretungen waren auch die Endstände in den Oberliga-Punktspielen. Mücheln II wurde wieder Dritter. Der frühere Chemie-Spieler Siegmar Seidelt, DDR-Meister der Schüler 1970 mit Siegmar Herrmann, war zufrieden: „Platz drei ist keine schlechte Platzierung“, sagte der in Mücheln spielende Seidelt.