Problem Löschteich Problem Löschteich: Was die Gemeinden gegen den schlechten Zustand ihrer Gewässer tun

Elsteraue/Osterfeld - In Krimmitzschen in der Elsteraue liegt der Löschteich fast auf dem Trockenen, zumindest aber ist er ziemlich zugewuchert, so dass es für die Feuerwehr schwer werden dürfte, im Ernstfall an das kostbare Nass zu gelangen. Müssen die Bürger Angst haben, dass ihnen bei einem Brand nicht geholfen werden kann?
„Natürlich nicht. Über Tanklöschfahrzeuge können wir Löschwasser zur Verfügung stellen. Den Grundschutz können wir überall absichern. Unsere Feuerwehren in den zehn Ortschaften arbeiten Hand in Hand. Wir haben gute Technik“, sagt Elsteraue-Bürgermeister und Gemeindebrandmeister Andreas Buchheim (parteilos).
„Natürlich wissen wir, dass unsere Löschteiche nicht den Normen entsprechen“
Werde einmal mehr gebraucht, nutze man vorhandene Gewässer und müsse im Notfall entscheiden, ob ein Pendelverkehr zum Brandort eingerichtet werde oder eine lange Schlauchstrecke möglich ist, so Buchheim. „Natürlich wissen wir, dass unsere Löschteiche nicht den Normen entsprechen und eigentlich Biotope sind, wo es bei der jetzigen Trockenheit und dem Fischbestand auch zu Algenbildung und dergleichen kommen kann. Doch eigentlich können wir nicht viel machen“, so Buchheim.
Jedes Jahr stelle man 30.000 Euro im Haushalt für die Erhaltung der Teiche ein, aber eigentlich sei dies versenktes Geld. „Deshalb sind wir gerade dabei zu planen, wie man die Löschwasserversorgung über Grundwasserbrunnen besser sichern kann. Dazu haben wir ein Ingenieurbüro gebunden, das ein Konzept und eine Kostenschätzung erarbeitet“, so Buchheim.
Auch Wethautal plant die Sanierung der Löschwasserteiche
Im Wethautal ist man ebenfalls gerade dabei, die Sanierung der Löschwasserteiche zu planen. Eigentlich wollte man damit schon viel weiter sein, doch die Ertüchtigung eines Hochbehälters für die Löschwasserbereitstellung am Osterfelder Schlossberg sowie der Bau einer Löschwasserzisterne auf dem Marktplatz von Osterfeld, hat das angesparte Geld verschlungen.
„Tatsächlich haben wir noch keinen Teich saniert - höchstens kleinere und größere Mängel an den Einfriedungen behoben“, sagt Kerstin Beckmann, Bürgermeisterin der VG Wethautal (FDP). Auch Wasser - etwa in Görschen - wo der Teich undicht ist, sei nachgefüllt worden.
Gemeinden kümmern sich nicht mehr um das Entschlammen der Teiche
Seit der Verlagerung der Aufgabe des Brandschutzes auf die VG würden sich die Mitgliedsgemeinden nicht mehr um das Entschlammen der Teiche kümmern. „Die Verbandsgemeinde hat ab diesem Jahr Geld für die Beprobung der Teiche eingestellt. Je nach Schlammtiefe wird dann entschieden, in welcher Reihenfolge die Teiche saniert werden“, so Beckmann. Allerdings kostet eine Beprobung, die verlangt werde, weil das Umweltamt entscheidet, ob der Schlamm auf eine Deponie müsse oder auf öffentlichen Flächen aufgebracht werden dürfe, rund 800 Euro.
„Ein Problem macht uns bei der Hitze besonders zu schaffen: unerlaubt eingesetzte Fische“, sagt Kerstin Beckmann. In Possenhain und gegenwärtig in Pauscha seien jede Menge tote Fische abgefischt worden. In Pauscha wurde der Teich am Freitag beprobt und bis Mitte nächster Woche wissen man, wohin Wasser und Schlamm dürfen. Bis dahin werde Löschwasser im Ernstfall aus dem Steinbach entnommen. (mz)