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Planungsbüro PGMM Planungsbüro PGMM: Wie ein Naumburger Unternehmen Mitarbeiter gewinnt

Von Harald Boltze 01.02.2020, 08:57
Vorstand Christoph Gingelmaier (2.v.r) schaut interessiert zu, wie Projektleiter Uwe Reglich eine 3D-Konstruktion vorstellt.
Vorstand Christoph Gingelmaier (2.v.r) schaut interessiert zu, wie Projektleiter Uwe Reglich eine 3D-Konstruktion vorstellt. Torsten Biel

Naumburg - Wenn ein Planungsbüro innerhalb Naumburgs umzieht, weil es wächst und die bisherigen Räume zu klein für all die Ingenieure und Technischen Zeichner werden, dann lässt das aufhorchen. Junge Ingenieure sind ein gefragtes Gut, zumal außerhalb der Großstädte und Hochschulstandorte. Irgendetwas müssen sie also richtig machen bei der Planungsgruppe M+M AG, kurz PGMM.

Mit 25 Mitarbeitern sitzt die Naumburger Niederlassung des aus Böblingen stammenden Unternehmens seit kurzem in frisch sanierten Räumen an der Vogelwiese. 1993 von Christoph Gingelmaier (mittlerweile auch Vorstand beim Mutterunternehmen) aufgebaut, wuchs man kontinuierlich. Als Komplettanbieter für die technische Gebäudeausrüstung (Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektrotechnik und mehr) ist die hiesige Niederlassung vor allem im mitteldeutschen Raum aktiv: mit der Planung von Medizin- und Labortechnik für Krankenhäuser und Forschungsinstitute - aber auch darüber hinaus.

Größeres Büro, mehr Personal

Nun also die Verdoppelung der Bürofläche, wodurch gleichzeitig drei neue Mitarbeiter angestellt werden konnten. Wie aber gewinnt man die in Zeiten des Fachkräftemangels? Nur durch Geld? „Nein, gar nicht. Wir zahlen hier sehr gut, aber weniger als das, was etwa die Autoindustrie in Leipzig bieten kann“, sagt Ulf Kaulbarsch. Er ist einer der Projektgruppenleiter. Der andere, Uwe Redlich, wird deutlicher: „Die Frage, die mit als erstes kommt, ist die nach der Arbeitszeit. Ob es auch möglich ist, nur 30 oder 32 pro Woche zu kommen.“ Die Work-Life-Balance ist es, auf die junge Arbeitnehmer heute achten. Kernarbeitszeit bei PGMM ist von 10 bis 15 (freitags nur bis 14 Uhr), der Rest wird flexibel gehandhabt. Gesetzliche Elternzeit ist sowieso akzeptiert und Standard. Hinzu kommen Gesundheitstage, finanzielle Unterstützung für Radfahrer, ein breites Angebot an Weiterbildung sowie Kaffee und frisches Obst zur täglichen freien Verwendung.

Auf Bedürfnisse zugeschnitten

Und auch die Gestaltung der Arbeitsplätze wurde mit dem Umzug auf jegliche Bedürfnisse zugeschnitten. Höhenverstellbare Schreibtische, schallabsorbierende Trennwände, bequeme Besprechungslounges und Duschen für die Fahrradfahrer: alles vorhanden. „Zwar gibt es auch große Tische, wenn mal die Pläne ausgebreitet werden. Doch das meiste läuft digital“, erklärt Kaulbarsch und zeigt auf einen riesigen Touchscreen. Er selbst ist seit 26 Jahren in der Firma und war es noch gewohnt, mit Stift, Papier sowie 40 Stunden und deutlich mehr zu arbeiten. Doch das Angebot mit dem E-Bike hat auch Kaulbarsch angenommen.

Mancher Unternehmer mag Obst, Duschen und ultra-flexible Arbeitszeiten für ein Hofieren der Arbeitnehmer halten. Über mangelnde Bewerber darf er sich dann aber nicht beschweren.