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Pferde-Diebe unter Verdacht Pferde-Diebe unter Verdacht: Feuerwehr muss zitterndes Pony aus Graben befreien

Von Yvette Meinhardt 17.11.2017, 10:48
Wie rettet man ein Pony? Die Feuerwehrleute mussten sich etwas einfallen lassen, banden dem Tier zwei Schläuche um den Bauch und zogen es mit vereinten Kräften aus dem Graben.
Wie rettet man ein Pony? Die Feuerwehrleute mussten sich etwas einfallen lassen, banden dem Tier zwei Schläuche um den Bauch und zogen es mit vereinten Kräften aus dem Graben. Privat

Kuhndorf - „Ich bin seit mehr als 40 Jahren bei der Feuerwehr, doch so etwas habe ich bislang noch nicht erlebt“, sagt Karl-Heinz Heier. So leitete der 62-jährige Chef der Droßdorfer Feuerwehr in der Nacht zum Donnerstag einen ungewöhnlichen Einsatz. Gegen 2.30 Uhr waren die Kameraden alarmiert worden und rückten nach Kuhndorf aus. Ein Pony war in einen Graben mit Wasser gefallen und kam nicht mehr aus eigener Kraft heraus. „Wir haben kurz überlegt, denn so einen Fall hatten wir noch nicht. Dann haben wir dem Pony zwei Schläuche um den Bauch gebunden und es mit vereinten Kräften herausgezogen“, erzählt der Ortswehrleiter am Tag danach. Das Tier wog schätzungsweise drei Zentner.

Schockierender Anblick für Feuerwehr in Kuhndorf: „Das Pony war total nass und hat am ganzen Körper gezittert“

Mit zwei Fahrzeugen und sechs Kameraden war er mitten in der Nacht vor Ort, und auch die Feuerwehr aus Wittgendorf und Großpörthen wurde noch zu Hilfe gerufen. „Dabei hatten wir schon tagsüber einen Einsatz und mussten eine Ölspur von Bergisdorf in Richtung Golben beseitigen“, sagt Heier.

Die Rettung des Ponys war eine ungewöhnliche Aktion, die allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben wird. „Als wir am Einsatzort ankamen, bot sich uns ein schrecklicher Anblick. Das Pony war total nass und hat am ganzen Körper gezittert“, erzählt Heier weiter.

Offenbar versuchten Diebe, mehrere Tiere von der Koppel zu stehlen

Doch wie war es zu dem Vorfall gekommen? Vermutlich hatten Diebe versucht, zwei Pferde und vier Ponys von der nahe gelegenen Koppel zu stehlen, wobei das Tier in den Graben gerutscht sein könnte. Bei den Tieren handelt es sich um Ponys und Minipferde - genauer mehrfarbige Indianerpferde. „Schon mehrfach wurde versucht, unsere Tiere zu stehlen. Wir haben natürlich Anzeige bei der Polizei erstattet“, sagt der Vater der Pferdebesitzer.

Seine Kinder seien tagsüber auf Arbeit. Die Familie selbst wohnt in Rasberg und habe den Vorfall nicht direkt mitbekommen. Eine Anwohnerin aus Kuhndorf hatte das Wimmern und Wiehern des Ponys gehört. Vermutlich seien auch die anderen Pferde dem Tier gefolgt und standen in der Nähe. Das hatte die Bewohnerin mitbekommen und die Feuerwehr alarmiert. Denn auch sie hat ein Herz für Pferde, hat selbst viele Jahre im Sattel gesessen und mitten in der Nacht die Tiere gehört. (mz)

Am Tag danach stehen alle Pferde wieder auf der Koppel.
Am Tag danach stehen alle Pferde wieder auf der Koppel.
Yvette Meinhardt