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Nietzsche-Dokumentationszentrum Nietzsche-Dokumentationszentrum: Der Raum dazwischen

Von Jana Kainz 13.11.2018, 08:50
In Koblenz geboren, in Leipzig zu Hause: Hartmut Kiewert.
In Koblenz geboren, in Leipzig zu Hause: Hartmut Kiewert. Biel

Naumburg - „Die Bilder sind so romantisch, dass es nicht mehr zum Aushalten ist.“ Mit diesen Worten entließ Ralf Eichberg im Nietzsche-Dokumentationszentrum Naumburg, dessen Leiter er ist, seine Zuhörer in die Kunstausstellung, die der Neubau an der Jakobsmauer in den nächsten elf Monaten beherbergt. Unter dem Titel „Der Raum zwischen uns/Über die Natur, die wir teilen“, vereint die Ausstellung Malereien und Grafiken von Annette Krisper-Bešlić, Kathrin Henschler und Hartmut Kiewert.

Für die drei Künstler selbst ist diese Gemeinschaftsschau eine Premiere. Kathrin Henschler und Hartmut Kiewert, die sich als Studenten der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle kennengelernt hatten und seither in enger Freundschaft verbunden sind, haben bereits manche Ausstellung gemeinsam bestritten. Seit Jahren pflegen sie zudem mit ihrer geschätzten, einstigen Professorin, Annette Krisper-Bešlić, nicht nur eine enge Freundschaft, sondern auch einen angeregten künstlerischen Austausch, wobei die drei Künstler über die Kunst hinaus viele Ansichten teilen. Entsprechend gebe es Verbindungslinien in ihren Arbeiten, wobei diese sehr unterschiedlich sind, wie Kiewert erwähnte.

Farbenfrohen wie auch Ton-in-Ton-gehaltenen, tiefgründigen und nicht nur in Größe gewaltigen Werken sieht sich der Besucher gegenüber. Was ihn thematisch erwartet, kreiste Eichberg, ohne die Bilder interpretieren zu wollen, mit seinen einführenden Worten ein, denen Pianist Melchior Walther einen musikalischen Rahmen gab. Ausgehend von dem Mythos um Friedrich Nietzsche und ob er das Pferd geküsst hat, auf das ein Kutscher eingeprügelt hatte, thematisierte Eichberg die Tierliebe Nietzsches und Arthur Schopenhauers, um einen Bogen zu schlagen zu der Frage, die auch Nietzsche umtrieb - nämlich, inwieweit der Mensch noch Tier ist. So findet sich denn in der Schau eben auch diese Auseinandersetzung zum Verhältnis zwischen Mensch und Tier, Mensch und Technik und letztlich auch zwischen Tier und Technik wieder.

Begrüßte die Vernissage-Gäste: Ralf Eichberg.
Begrüßte die Vernissage-Gäste: Ralf Eichberg.
Biel