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Neues Lebensmittelgeschäft Neues Lebensmittelgeschäft in Draschwitz: Der Markt bleibt im Dorf

Von Claudia Petasch 17.10.2016, 14:00
Während Sandro Hansen (l.) und Stephan Irmler noch einige Regalsysteme aufbauen, werden diese in anderen Gängen schon eingeräumt.
Während Sandro Hansen (l.) und Stephan Irmler noch einige Regalsysteme aufbauen, werden diese in anderen Gängen schon eingeräumt. René Weimer

Draschwitz - Happy End in Draschwitz: Denn am Freitag wird ein neuer Einkaufsmarkt eröffnet. Der entsteht gerade in den Räumen, in denen noch vor wenigen Wochen die Handelskette Diska einen Supermarkt betrieben hat. Derzeit füllen die Mitarbeiter und Helfer die neuen Regale, sortieren Wein, Drogerieartikel und Tütensuppen ein. „Nah und frisch“-Markt wird das Geschäft künftig heißen. Übernommen hat es Dana Landgraf aus der Elsteraue, die Mitarbeiter des ehemaligen Diska-Marktes hat sie eingestellt und baut auf deren Erfahrung.

Landgraf ist schon länger als Unternehmerin tätig, sie ist Geschäftsführerin der Fleischerei Landhan mit Sitz in Groitzsch. Zu dem mittelständischen Unternehmen gehören 15 Filialen. Zudem betreibt sie mit der Fleischerei seit einigen Monaten die Kantine im Chemie- und Industriepark Zeitz und übernimmt bei größeren Veranstaltungen das Catering. Und seit gut zwei Jahren gibt es noch den „Roten Löwen“ in Predel, einen über 100 Jahre alten Saal, der für Feiern vermietet wird. Ein Rund-um-sorglos-Paket inklusive, bestehend aus Deko, Blumenschmuck, Kuchen, Essen und Trinken. Doch einen Lebensmittelmarkt zu eröffnen ist doch ein wenig Neuland für die Unternehmerin, gibt sie zu. Wenngleich sich Landgraf auf die Aufgabe freut und ein gutes Team hinter sich weiß. Das ist hochmotiviert, alle neun Angestellten freuen sich, dass es für sie, aber auch für die Kunden weitergeht. Andernfalls hätten sich die Mitarbeiter nach der Schließung beim Arbeitsamt melden müssen, sagt Andrea Friedrich. Sie wird nun die Marktleitung übernehmen.

Am Tag der Diska-Schließung wurden Nägel mit Köpfen gemacht

Dabei war es eher der Zufall, der dazu führte, dass Landgraf den Markt eröffnet. Sie kannte den Immobilienverwalter, der gebeten wurde, sich um einen neuen Mieter zu kümmern. „Und der fragte mich, ob ich nicht jemanden wüsste“, so die Unternehmerin. So kam vor wenigen Wochen eins zum anderen und am Tag der Diska-Schließung wurden Nägel mit Köpfen gemacht.

Die Kunden wird es freuen. Auch weil der neue Markt ein deutlich breiteres Angebot bereithält, über 6.000 Artikel stehen dann zum Verkauf. Dazu wird es einen Backshop geben, der Bäcker im Eingangsbereich bleibt bestehen und die Fleischerei Landhan wird die Fleischtheke übernehmen. Zudem legt Landgraf viel Wert auf regionale Produkte und will auch auf kleine Lieferanten der Umgebung zurückgreifen. Etwa bei Eiern oder Saft. Zudem können man bei dem Hauptlieferanten - der Firma Bartels und Langness - viel flexibler Produkte bestellen und auf Kundenwünsche reagieren.

Und die fiebern der Neueröffnung schon entgegen. „Wir haben bisher nur positive Reaktionen bekommen“, sagt Landgraf. Ihr hätte es auch persönlich sehr leid getan, wenn sich keine Lösung für einen Weiterbetrieb eines Einkaufsmarktes gefunden hätte. „Die Region soll doch nicht völlig aussterben“, sagt sie. Auch Manfred Meißner (parteilos), Bürgermeister der Elsteraue, zeigt sich froh über die positive Entwicklung. Denn die ist gut für Draschwitz und die Elsteraue. Lange hatten er und der Ortsbürgermeister von Draschwitz, Klaus Bageritz , versucht, eine Handelskette zu finden, die den Markt weiter betreibt. „Wir freuen uns sehr, auch für die Verkäuferinnen, die übernommen wurden“, sagt Bageritz. Die Eröffnung des „nah- und frisch-Marktes“ in Draschwitz findet am 21. Oktober um 7 Uhr statt. (mz)

Dana Landgraf (l.) und Marktleiterin Andrea Friedrich prüfen die Bestellung.
Dana Landgraf (l.) und Marktleiterin Andrea Friedrich prüfen die Bestellung.
René Weimer