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Neuenburg  Neuenburg : Dach überm Stahlskelett

Von Gerd Stöckel 19.10.2017, 07:56
Studierende der Bauhaus-Universität Weimar inspizieren das Innere der Domänenscheune der Neuenburg. Das mit einer Stahlkonstruktion stabilisierte Geviert soll ein Dach erhalten, was Raum für kreative Ideen eröffnet.
Studierende der Bauhaus-Universität Weimar inspizieren das Innere der Domänenscheune der Neuenburg. Das mit einer Stahlkonstruktion stabilisierte Geviert soll ein Dach erhalten, was Raum für kreative Ideen eröffnet. Privat

Freyburg - Das Mauergeviert der einstigen Domänenscheune im Vorhof der Neuenburg soll wieder ein Dach erhalten. Studierende der Bauhaus-Universität Weimar werden im aktuellen Semester Konzepte für eine Konstruktion entwickeln, welche auf dem stabilisierenden Stahlskelett im Inneren der Scheune aufsetzen soll und zudem den Anforderungen des Denkmalschutzes für das aus dem 18. Jahrhundert stammende Gemäuer Rechnung trägt.

Der Verein zur Rettung und Erhaltung der Neuenburg hatte vor fünf Jahren eine Förderung zur Sanierung des Gebäudes erwirkt, um es für die Domänenmärkte, mit denen er regelmäßig den Vorhof der Neuenburg belebt, nutzen zu können. „Eine witterungsunabhängige und damit noch vielfältigere Nutzung der Scheune ist nur mit einem Dach möglich“, so der Verein. Die Möglichkeiten, wie hier „gedacht“ und „bedacht“ werden kann, seien durch die Stahlkonstruktion überaus vielfältig und weisen über eine herkömmliche Dacheindeckung hinaus.

Die Studierenden, deren Fantasie nun gefragt ist, kommen aus den Lehrstühlen „Tragwerkskonstruktion“ und „Denkmalpflege/Baugeschichte“ der Professoren Rainer Gumpp und Hans-Rudolf Meier. Die Entwurfsarbeiten werden im kommenden Frühjahr auf der Neunburg zu sehen sein. Diese werden nicht nur Möglichkeiten für eine neue Dachkonstruktion aufzeigen, sondern darüber hinaus auch Möglichkeiten zur weiteren Nutzung und Belebung des Vorburgareals insgesamt, heißt es. Welche der studentischen Dachentwürfe dann weiter verfolgt werden und welcher dann letztlich umgesetzt wird, liegt in der Hand der Kulturstiftung Sachsen-Anhalts und sei letztlich natürlich abhängig von den zur Verfügung stehenden Mitteln, so Jörg Peukert, Direktor des Neuenburgmuseums.

Mit der Sicherung und Sanierung der Domänenscheune war 2013 begonnen worden. Vordringlichste Aufgabe damals war die Stabilisierung des Giebels, zudem war der Boden im Geviert befestigt und für Strom- und Wasser- und Abwasseranschlüsse gesorgt worden. Damals waren 120000 Euro geflossen, 93000 aus einem Fördertopf des Amtes für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten. Den Rest hatte der Verein mit Eigenmitteln, auch Spenden finanziert.

In einem sanierten früheren Stall des Domänenhofes hat sich inzwischen die Edelbrennerei von Matthias Hempel etabliert. Auch die einstige Küchenmeisterei ist 2013 umgebaut worden und wird als Burgwirtschaft gastronomisch genutzt. Und wenn im studentischen Projekt über das Scheunendach hinaus gedacht und das gesamte Areal ins Auge gefasst wird, gibt es ja vielleicht auch Ideen, was mit dem einstigen Pächterhaus der Domäne anzufangen wäre, das noch auf Sanierung und Nutzung wartet.

Die einstige Scheune im Vorhof der Burg. Sie wird vom Förderverein für die Domänenmärkte genutzt. Ein Dach würde die Nutzungsmöglichkeiten erweitern.
Die einstige Scheune im Vorhof der Burg. Sie wird vom Förderverein für die Domänenmärkte genutzt. Ein Dach würde die Nutzungsmöglichkeiten erweitern.
Privat