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Neue Ausstellung auf Schloss Neuenburg  Neue Ausstellung auf Schloss Neuenburg : Verborgene Schätze aus dem Fundus

Von Constanze Matthes 24.11.2019, 09:27
Kuratorin Ellen Keindorff und Kunsthistoriker Philipp Jahn bereiten die neue Sonderschau vor - hier im Kabinett nahe dem Weinmuseum.
Kuratorin Ellen Keindorff und Kunsthistoriker Philipp Jahn bereiten die neue Sonderschau vor - hier im Kabinett nahe dem Weinmuseum. Torsten Biel

Freyburg - Der 25. November 1989 war für Freyburg und die Saale-Unstrut-Region ein denkwürdiger Tag. Wohl auch für all jene Menschen, die sich damals Zutritt zur Neuenburg, die zwei Jahrzehnte für die Öffentlichkeit verschlossen war, verschaffen konnten. Dieser Tag gilt als Beginn der Rettung der Neuenburg, die im Zusammenspiel zwischen öffentlicher Hand, bürgerschaftlichem Engagement und privatwirtschaftlicher Hilfe gelang.

Möglichkeit, die Burg neu zu entdecken

30 Jahre später präsentiert sich die imposante Burganlage nebst Museum als eine der touristischen und kulturellen Top-Adressen. 30 Jahre und einen Tag später am kommenden Dienstag wird die neue Sonderausstellung „Beschenkt. Geschätzt. Bewahrt“ feierlich eröffnet. Eine spezielle Schau, die als Einladung verstanden werden kann, die Burg auf einem ausgiebigen Rundgang ganz neu zu entdecken.

Über die Räume verstreut

Denn die Exponate, die sämtlich aus dem eigenen Fundus stammen, sind nicht nur in einem einzigen Raum zu sehen. Sie verteilen sich über Gewölbekeller und Kabinett nahe dem Weinmuseum hinaus auch in die Dauerausstellungen. „Viele der Stücke haben wir bisher selten oder noch nie gezeigt“, nennt Kuratorin Ellen Keindorff eine weitere Besonderheit der neuen Sonderschau.

Speziell zudem: Alle Objekte stammen aus Schenkungen. Nicht nur in der Rettung der Neuenburg zeige sich das bürgerliche Engagement, sondern eben auch in der Geschichte des Museums seit seiner Gründung, unterstreicht Philipp Jahn, Museumsmitarbeiter und Kunsthistoriker. Wichtige Schenkungen bildeten bereits 1935 den Grundstock der ersten Sammlung im Museum. In den folgenden 84 Jahren ist der Fundus inzwischen auf mehr als 65000 Objekte angewachsen, von denen zwischen 70 und 80 Prozent Schenkungen sind. Entstanden ist eine Sonderschau, die kostbare, aber auch kuriose Stücke aus den verschiedenen Bereichen des Bestandes und der Sammlungen zeigt. „Da eine Auswahl zu treffen, war nicht leicht“, betont Ellen Keindorff.

Geschichten ranken sich um Objekte

Oft ist jedes mit einer besonderen Geschichte verbunden. So bannt im Kabinett ein großformatiges Ölgemälde die Aufmerksamkeit des Betrachters. Das Bild zeigt den Graf von Gleichen während des Kreuzzuges. Es gehört zu dem 1919 geschaffenen Zyklus „15 Gemälde deutscher Sagen“, der damals für die geplante, aber nie realisierte Sagenhalle im thüringischen Friedrichroda von dem Leipziger Kunstmaler Eugen Urban (1868 - 1929) gemalt wurde.

Im Gewölbekeller fällt der Blick indes auf ein farbenprächtiges Papiertheater aus der Zeit der Jahrhundertwende. Im Gegensatz dazu in einer anderen Vitrine: Stücke aus der ur- und frühgeschichtlichen Sammlung des Grafen von der Schulenburg, die in den 1930er-Jahren mit einem Umfang von 1000 Objekten den Weg in das Freyburger Neuenburg-Museum fand.

Bis 2021 zu sehen

Kuriose Stücke dürfen nicht fehlen. Übermannsgroß ragt ein hölzerner Propeller eines einstigen Militärflugzeugs in die Höhe. Nur wenige Schritte entfernt steht ein Hochrad, zwischen 1885 und 1890 in Chemnitz gebaut.

Wer die Ausstellung besuchen will, kann sich Zeit nehmen oder sie mehrfach besichtigen. Sie wird bis zum 16. Februar 2021 gezeigt - und damit über ein weiteres Jubiläumsjahr hinaus. 2020 begeht der Verein zur Rettung und Erhaltung der Neuenburg sein 30-jähriges Bestehen.

Gezeigt wird zudem ein Zwölf-Monats-Krug, eine Schenkung   des Weinbruders Dieter Hanisch.
Gezeigt wird zudem ein Zwölf-Monats-Krug, eine Schenkung   des Weinbruders Dieter Hanisch.
Biel
Archäologische Funde aus der ur- und frühgeschichtlichen Sammlung des Grafen von der Schulenburg sind ebenfalls zu sehen.
Archäologische Funde aus der ur- und frühgeschichtlichen Sammlung des Grafen von der Schulenburg sind ebenfalls zu sehen.
Biel