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Naumburger Vereinsleben  Naumburger Vereinsleben : Von Corona bis Erweiterung

Von Albrecht Günther 28.09.2020, 07:23
Anke Fritsche, in der Stadtverwaltung verantwortlich für Wirtschaftsförderung, spricht im Naumburger Unternehmerverein.
Anke Fritsche, in der Stadtverwaltung verantwortlich für Wirtschaftsförderung, spricht im Naumburger Unternehmerverein. Torsten Biel

Naumburg - Sie freue sich, die Mitglieder nach längerer Corona-Pause wieder zu einem der sonst fast monatlich stattfindenden Treffen begrüßen zu können, eröffnete Ingetraut Becker die jüngste Runde des Vereins Naumburger Unternehmer und Geschäftsleute. Allerdings, so die Vereinsvorsitzende weiter, mache das Thema Corona auch um das Treffen auf dem Naumburger „Bismarckturm“ keinen Bogen. Denn zunächst werde Anke Fritsche, die in der Naumburger Stadtverwaltung für Wirtschaftsförderung zuständig ist und die als Gast eingeladen worden war, einen Überblick zur aktuellen wirtschaftlichen Situation der Stadt Naumburg geben.

Geringere Steuereinnahmen

Bereits rund 600.000 Euro weniger Einnahmen an Gewerbesteuer bei geplanten Einnahmen von rund 5,8 Millionen Euro verzeichne die Stadt, eröffnete Anke Fritsche ihren Vortrag. Allerdings sei dieser Rückgang nicht nur der Pandemie geschuldet, so die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung weiter. Hinzu komme, dass die Stadt mit rund einer Million Euro weniger rechnen müsse, die sie aus der Umsatzsteuer vom Bund bekommt. Mindereinnahmen bei der Kurtaxe infolge des Lockdowns im Frühjahr, von Parkgebühren und Elternbeiträgen würden die Situation ebenfalls zuspitzen. „Haben wir den Haushaltsplan für dieses Jahr durch Nutzung der Rücklage noch ausgleichen können, drohen 2021 Maßnahmen zur Konsolidierung“, blickte die Wirtschaftsförderin in die Zukunft.

In der Corona-Krise unbürokratisch und schnell habe die Stadt Unternehmen geholfen, die Desinfektionsmittel benötigt hatten, diese aber wegen der großen Nachfrage nicht geliefert bekamen. In diesem Zusammenhang verteidigte Anke Fritsche das Vorgehen der Stadt, die die Mittel gekauft, vorfinanziert und dann an die Unternehmen weitergegeben hatte, gegen Kritik. Steuerberater Dirk Schmerbauch sagte, es sei Aufgabe der Firmen gewesen, selbst Vorsorge zu treffen.

Erwerb am „Steinkreuzweg“

Nach diesem „Corona-Einstieg“ hatte Anke Fritsche, die nachfolgend auf die drei Themenbereiche Gewerbeflächen, Bestandspflege von Unternehmen sowie Tourismus einging, auch positive Nachrichten parat. So wolle sich das jetzt im zu Schönburg und Wethau gehörenden Gewerbegebiet „Am Hohen Stein“ ansässige Maler-Unternehmen Heinrich Schmid vergrößern und im Naumburger Gewerbegebiet „Steinkreuzweg“ ein neues Domizil errichten. „Geplant ist der Kauf einer Fläche von rund 13.000 Quadratmetern, die sich gegenüber dem Friedhof befindet. Die Niederlassung soll dann auch ein Ausbildungszentrum umfassen“, sagte Anke Fritsche.

Sei das „Steinkreuzweg“-Gebiet dann bis auf Splitterflächen belegt, sehe es dagegen am Flemminger Weg weiterhin nicht gut aus. „Hier stehen wir in Konkurrenz zu wesentlich verkehrsgünstiger gelegenen Gebieten umliegender Kommunen. So lange die Umgehungsstraße und damit eine bessere Anbindung fehlt, dürfte es schwer werden, ansiedelungswillige Firmen zu finden.“ Allerdings würden innerstädtische Flächen für Unternehmen zunehmend interessant. So sollte ursprünglich am vergangenen Mittwoch der Gemeinderat über den Verkauf eines an der Ecke Wenzelsstraße/Neustraße gelegenen stätischen Grundstücks entscheiden. „Familie Rockstroh will dort - passend zu den angrenzenden Häusern - neu bauen, um ihre Geschäfte zu erweitern“, informierte der Gast.

Nach der Corona-Pause wieder aufnehmen, kündigte Anke Fritsche im nächsten Themenbereich an, werde sie die mit Oberbürgermeister Bernward Küper (CDU) gemeinsamen Besuche in Unternehmen. So stehe am 9. Oktober ein Termin beim Naumburger Pflegedienst von Annett Rossol an. Im November und Dezember seien weitere Besuche geplant. „Diese Termine sind uns sehr wichtig, um zu hören, wie wir die Firmen unterstützen können.“

Router getauscht

Danach verwies die Stadt-Mitarbeiterin auf das Projekt „Öffentliches WLan“. Nachdem die Stadt bereits 2018 Fördermittel erhalten und zahlreiche Hotspots eingerichtet hatte, sei es nun aus Kostengründen notwendig gewesen, an elf Standorten die Router zu tauschen. Passend dazu ging Anke Fritsche auch auf die „Naumburg-App“ ein. „Hier sind wir weiter dran, wollen das aber zunächst mit den Händlern und Gastronomen beraten. Die App soll Besuchern nicht nur die Stadt vorstellen, sondern ebenso besondere Angebote präsentieren und damit zur Belebung der Innenstadt beitragen.“

In diesem Zusammenhang entspann sich eine von Cliff Rößler eröffnete, lebhafte Diskussion zum Parken in der Innenstadt. Rößler forderte, die Stadt solle das einstündige kostenlose Parken ermöglichen. Ein weiterer Aspekt war die Sauberkeit.

››Verein im Internet unter www.

naumburger-unternehmerverein.de