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Naumburger Dom Naumburger Dom: Besonderer Gast aus Erfurt

27.12.2018, 09:15
1699 wurde dieser Altar der damals neu gebauten Naumburger Kirche St. Othmar übereignet. 1915 kaufte ihn das Angermuseum Erfurt an. Nun ist er im Naumburger Dom zu sehen.
1699 wurde dieser Altar der damals neu gebauten Naumburger Kirche St. Othmar übereignet. 1915 kaufte ihn das Angermuseum Erfurt an. Nun ist er im Naumburger Dom zu sehen. Angermuseum Erfurt, Vereinigte Domstifter/H. Vogel

Naumburg - Im Naumburger Dom zieht derzeit ein besonderer Altar die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. 1915 kaufte das Angermuseum Erfurt von der Naumburger Othmarsgemeinde diesen Altar, der wohl ursprünglich aus dem Bestand des Naumburger Doms stammte und der 1699 der damals neu gebauten Kirche St. Othmar übereignet wurde. Mittelpunkt des zweiflügligen Schnitzaltars ist die stehende Anna Selbdritt (selbtritt: altes Wort für „zu dritt“). Sie trägt ihre Tochter - eine kindlich wirkende Mutter Maria - auf dem einen sowie das Jesuskind auf dem anderen Arm. Links und rechts neben ihr befinden sich die zwei heiligen Bischöfe St. Othmar mit dem Kirchenmodell und St. Martin mit einem Bettler zu seinen Füßen. „Alle Hauptfiguren erscheinen überaus individuell charakterisiert“, heißt es in einer von den Vereinigten Domstiftern zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz veröffentlichten Pressemitteilung.

Auf den Flügeln sind elf Apostel in je zwei Etagen übereinander zu sehen, eine Figur fehlt. Im Gegensatz zu den Hauptfiguren erhalten diese eher genormten Standbilder ihre Individualität vor allem durch die Unterschiede in der Haar- und Barttracht. Die Flügelaußenseiten zeigen die Gemälde der Heiligen Christophorus und Rochus. Inschriftlich ist der Altar auf das Jahr 1518 datiert. Im vergangenen Jahr war der Altar in der Sonderausstellung „Dialog der Konfessionen“. Bischof Julius Pflug und die Reformation“ in Zeitz zu sehen. Anschließend kehrte er jedoch nicht nach Erfurt zurück, sondern wurde im Naumburger Dom aufgestellt. Insgesamt fünf Jahre soll er zunächst in der Evangelistenkapelle und dann im Domschatzgewölbe zu sehen sein. (ag)

Der Naumburger Dom ist montags bis sonnabends von 10 bis 16 Uhr sowie sonntags ab 12 Uhr geöffnet. Am 31. Dezember hat er 9 bis 14 Uhr geöffnet.