Nach Suchaktionen in Unstrut Nach Suchaktionen in Unstrut: Keine Spur vom Krokodil aber Badeverbot

Tröbsdorf - Mehrere Suchaktionen an zwei Tagen mit Großaufgebot und reichlich Technik doch keine Spur von einem Krokodil in der Unstrut. Das ist die Bilanz von Polizei, des Burgenlandkreises und der Verbandsgemeinde (VG) Unstruttal. Die Hinweise von Männern, die das Reptil nahe Tröbsdorf gesehen haben sollen, haben sich nicht bestätigt. „Wir glauben, ehrlich gesagt, nicht mehr daran“, sagte Christopher Radenz, stellvertretender VG-Wehrleiter, am Sonntag im Gespräch mit unserer Zeitung.
Der Bootsverkehr und der Betrieb der beiden Schleusen Tröbsdorf und Wendelstein, der am Freitag eingestellt worden war, wurden wieder aufgenommen. Landrat Götz Ulrich (CDU) verhängte jedoch am Sonnabend per Allgemeinverfügung bis zum 6. September ein Badeverbot in der Unstrut für jedermann - von der Landesgrenze zu Thüringen bei Wendelstein bis zur Einmündung in die Saale im Blütengrund Naumburg.
Außerdem bittet er in einer Pressemitteilung auf Hinweise: „Anlieger, Wassertouristen und Radfahrer, die entlang der Unstrut unterwegs sind, bitte ich darum, jeden weiteren Anhaltspunkt für die Existenz eines Krokodils an die Polizei, Telefon 110, oder die Rettungsleitstelle des Burgenlandkreises, Telefon 112, zu melden.“
An der zweitägigen Suche waren neben Ordnungsamt und Kreis-Veterinäramt die Wasserschutzpolizei Sachsen-Anhalt, die Ortsverbände Saale-Unstrut und Laucha der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) sowie Feuerwehren der Verbandsgemeinde Unstruttal beteiligt. Zudem kam am Freitag ein Polizei-Hubschrauber mit Wärmebildkamera zum Einsatz. „Krokodil sind allerdings wechselwarme Tiere“, erklärte Radenz. „In sozialen Netzwerken kursierten Fotos, die sich alle jedoch als Fake-Bilder herausgestellt haben.“ Auch Tageblatt/MZ erhielt über Facebook eine Nachricht mit dem Wortlaut: „Ich hab ein Bild von dem Krokodil.“ Die Aufforderung, es an die Redaktion zu senden, blieb jedoch ohne Reaktion.
Außerdem habe es am Sonnabend noch einmal einen Anruf gegeben, wonach das Tier von der Brücke in Karsdorf gesehen worden sein soll. Außer reichlich Treibholz und zwei ausgewachsene Biber sowie Spuren jener Säugetiere habe man bei der Suche nichts gefunden, so der stellvertretende VG-Wehrleiter weiter. Biber sind in der gesamten Region verbreitet, so unter anderem auch an der Unstrut. Im Frühjahr meldete ein Leser unserer Zeitung, dass mehrere Kopfweiden nahe der ICE-Brücke in Wetzendorf gefällt worden sind.
