Motorsport Motorsport : Ein weiterer Karriereschub in Südamerika

Billroda/Zschopau - Sie waren einst eine ganz große Nummer im Enduro-Sport, besonders für die Piloten aus der DDR, und auch heute noch haben sie im Motorsport-Geschehen einen hohen Stellenwert: die „Six Days“. Diese internationale Sechstagefahrt ist die wichtigste Veranstaltung im Endurosport. 1913 zum ersten Mal in England durchgeführt, gilt sie seit 1970 offiziell als WM für Nationalmannschaften, und bei der diesjährigen Auflage wird im deutschen U-23-Team auch ein talentierter Fahrer aus dem Burgenlandkreis stehen: Tim Apolle aus Billroda.
Akribische Vorbereitung
Am Sonnabend flog der 22-Jährige via Rom bereits nach Santiago de Chile, um sich die Wettkampfstrecken im anderthalb Stunden von der Hauptstadt entfernt gelegenen Viña del Mar anzuschauen. Rund um den mondänen Badeort an der chilenischen Pazifikküste werden ab dem 12. November sechs anstrengende Touren auf dem Programm stehen, die jeweils maximal 7,5 Stunden dauern und eine Gesamtlänge von 1200 bis 1600 Kilometer haben werden.
„Da man die verschiedenen Strecken vorher nicht abfahren, sondern nur ablaufen darf, werde ich schon drei Tage vor dem Rest der Mannschaft runterfliegen, um die kommende Woche für die Vorbereitung auf diesen tollen Wettkampf nutzen zu können“, überlässt Tim Apolle nichts dem Zufall.
Die Maschine des Billrodaers, der in Jena studiert, ist bereits im September auf dem Seeweg gen Chile geschickt worden. Der Deutsche Motorsport-Bund finanziert die Überführung der Technik und die Reise der nominierten Sportler; die Baur-Gruppe, Apolles Sponsor, kümmert sich um den Rest. Zum Beispiel hat sie das neue Motorrad, eine KTM 300 EXC TPI, mitfinanziert. „Der Vorteil ist, dass bei diesem Modell die Einspritzung über eine Düse elektronisch funktioniert. Sie hat einen Höhensensor, der das automatisch reguliert. Dies kommt mir zugute, schließlich führen die Strecken rund um Viña del Mar auch bis in die Anden hinein“, erklärt Tim Apolle. Neben ihm sind noch Jan Allers aus Schleswig-Holstein und Yanik Sprachmüller aus Bayern für das deutsche Junioren-Team nominiert worden.
Noch einmal Selbstvertrauen für diesen weiteren Höhepunkt in seiner Motorsport-Karriere hatte sich Apolle in Zschopau geholt. Dort wurde er Dritter der Deutschen Enduro-Meisterschaft.
Bronze bei der Enduro-DM
Beinahe hätte es für den Billrodaer sogar noch zu Silber gereicht. Am Ende war er punktgleich mit dem zweitplatzierten Björn Feld, aber weil dieser im letzten Rennen vor ihm ins Ziel kam, durfte er sich über den Vizetitel freuen. „Mein Saisonziel war gewesen, einen Podestplatz zu erringen, und das ist mir gelungen. Deshalb bin ich auch zufrieden“, meinte Tim Apolle vor der Abreise nach Chile.
