Motocross in Teuchern Motocross in Teuchern: Die Chefs geben selbst Gas

Teuchern - Da haben sich die Chefs des MCC Teuchern noch einmal selbst auf ihre Crossmaschinen geschwungen. Am Samstag drehten der Vorsitzende Jürgen Uhlrich und sein Stellvertreter Sven Werner beim Ü-35-Rennen im Rahmen der Landesmeisterschaft Thüringens und der Nordbayrischen Laufserie noch einmal selbst den Gashebel voll auf. „Die Entscheidung dazu fiel Freitagabend spontan im Bierzelt.
Wir hatten dank unserer 40 bis 50 Helfer, die uns den Rücken freigehalten haben, alles vorbereitet. Da wollten wir nach ewigen Zeiten mal wieder auf unserer Strecke ein Heimrennen fahren“, erzählte der 36-jährige Uhlrich, der wegen der Liebe zu seiner Grit, die er beim Motocross kennenlernte, seinen Lebensmittelpunkt von Silbitz nach Teuchern verlegte. Der Zeitzer Werner wurde als Erster abgewunken. Der Vereinsvorsitzende durfte sich über den dritten Platz freuen.
MX1: 1. Oliver Wolfgang (Bib-ra/Kawasaki) 45 Punkte, 2. Frank Dechert (Roth/KTM) 44, 3. Arne Mösch (Saalfeld/Kawasaki) 43, 4. Kevin Zdon (Rothenstein/Kawasaki) 38, 5. Ramon Kessel (Lehesten/Kawasaki) 31, 6. Philipp Kuhnt (Roßleben/Suzuki) 29
MX2: 1. Hannes Herbst (Mittelhausen/Suzuki) 50, 2. Patrik Gutstein (MCC Teuchern/Yamaha) 44, 3. David Rosenstengel (Schkölen/Yamaha) 40, 4. Tom Junghänel (Schkölen/KTM), 5. Benjamin Kiesl (Eisenberg/Kawasaki) je 32, 6. David Böde (Ruttersdorf/Suzuki) 28
MX-Hobby: 1. Eric Weigmann (MCC Teuchern) 45, 2. Tony Stiegler (Lichtenstein/Yamaha) 44, 3. Sven Gutschker (MC Frankenjura/KTM) 43, 4. Daniel Weber-Djan (MC Tauperlitz)/Kawasaki) 32, 5. Jens Schnabel (Nobitz/Yamaha) 31, ... 7. Felix Krehan (MCC Teuchern/Kawasaki) 29
Freundschaft ruht auf der Strecke
„Das war eine absolute Ausnahme. Ich kann wegen der Familie und der beruflichen Verpflichtungen in meiner Trockenbau-Firma nicht mehr regelmäßig Crossrennen fahren. Dazu ist dieser Sport zu zeit- und trainingsintensiv. Aber es hat natürlich immer noch richtig Spaß gemacht, obwohl ich gern vor meinem Stellvertreter ins Ziel gefahren wäre. Aber im Rennen gibt es keine Freundschaft. Da will jeder gewinnen“, sagte Uhlrich, der erst mit 14 Jahren zum Motocross kam und wie Werner, der mit 16 Lenzen seine sportliche Laufbahn begann, ein Späteinsteiger ist.
15 bis 20 Stunden in der Woche gehen bei Uhlrich und Werner, die sich seit fast 20 Jahren kennen und viele Rennen gegeneinander gefahren sind, für das Ehrenamt beim MCC drauf. Die Motocross-Fahrer haben dafür eine ganz besondere Motivation – ihre beiden Söhne. Sowohl der vierjährige Joshua als auch der sechsjährige Zeitzer Lennard sitzen schon auf kleinen Bikes und werden vielleicht eines Tages so gut werden wie ihre Väter. „Die Jungs sollen schließlich auch noch fahren. Deswegen binden wir uns die Zeit ans Bein“, begründeten Werner und Uhlrich ihr gemeinsames Engagement.
Ehe Joshua und Lennard richtig im Motocross-Geschäft sind, wird jedoch noch einige Zeit vergehen. An diesem Rennwochenende haben vor 1.300 Zuschauern vorerst noch andere Motocrossis des MCC Teuchern im heimischen Kessel überzeugt, allen voran Oliver Sczeponek.
Der 16-jährige Rohdiamant gewann beide Rennen in der MX 2-Klasse souverän und zeigte den Konkurrenten das Auspuffrohr. Eric Weigmann schnappte sich auf seiner Suzuki nach einem dritten Platz im ersten Durchgang mit seinem ersten Rang im zweiten Lauf noch den Gesamtsieg in der MX-Hobby. Einen starken zweiten Rang belegte Patrick Gutstein (Yamaha) in der MX 2. Lennox Ben Niehle verpasste als Vierter in der 65 ccm-Klasse knapp das Treppchen.
Maria Franke in Thale am Start
Liebend gern hätten es die Organisatoren gesehen, wenn eine der besten deutschen Motocross-Fahrerinnen noch den Weg nach Teuchern gefunden hätte. Doch Maria Franke hat mit dem Downhill eine zweite Leidenschaft entdeckt und an diesem Wochenende den IXS German Downhillcup in Thale gewinnen können. Doch dank seiner Nachbarin ist Werner beim Motocross am Ball geblieben.
„Die Grundlagen hat vor vielen Jahren mein Vater Horst auf einer alten MZ gelegt. Aber durch das Training mit Maria und anderen jüngeren Fahrern habe ich die Lust am Fahren nie verloren“, erzählte der Zeitzer, der erstmals nach 15 Jahren in Teuchern wieder an der Startlinie stand. Und wie im Jahr 2000 sein Rennen gewinnen konnte. (mz)
