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Mondseeschwimmen Mondseeschwimmen: Ideal für Teilnehmerrekord

Von HEIKE RIEDEL 01.07.2012, 16:43

HOHENMÖLSEN/MZ. - Die Sonne strahlt und hat die Luft auf 26 Grad erhitzt. Da warten die Männer, Frauen und Jugendlichen geradezu darauf, sich in die Fluten zu stürzen. "Solch ideale Bedingungen hatten wir noch nie", freut sich der Vorsitzende des Sportvereins VfL 1990 Gera, Manfred Seidemann, über das Wetter am Sonnabend. Denn so macht das sechste Mondseeschwimmen nicht nur den Veranstaltern aus Gera und der Ortsgruppe Weißenfels Hohenmölsen der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) den meisten Spaß, es beschert ihnen auch einen Teilnehmerrekord. 113 Schwimmer haben sich für die vier Wettkämpfe im 21 Grad warmen Wasser des Mondsees eingeschrieben.

13.40 Uhr ertönt das erste Startsignal. 32 Sportler machen sich in den See auf und umrunden die großen orangenen Bojen, die ihnen die 1 500 Meter Strecke markieren. Robert Pasold (23) und Olaf Klietsch (43) beobachten die Schar vom Ufer aus. Sie wollen erst zur 3 000er Distanz antreten und lassen sich von den ersten Wettkämpfern die Strecke vorführen, die sie später zweimal zu absolvieren haben. Längst erkennt man nur noch Köpfe im Wasser, doch für die Experten Pasold und Klietsch von der Wasserwacht Schleiz beziehungsweise Halle ist klar: Vorn, das ist Alexander Klaus. Er hat schon nach wenigen hundert Metern einen Vorsprung. Wo aber ist Philipp Reetz? Der 18-Jährige hatte im vorigen Jahr den Thüringen Cup gewonnen, für den die ersten Wertungspunkte alljährlich am Mondsee geholt werden. Seine gelbe Badekappe machen sie im Verfolgerschwarm von Klaus aus.

Bald hilft nur noch die Position des Begleitbootes der DLRG, unter den Punkten auf dem See, jene zu erkennen, die zu den Teilnehmern des Mondseeschwimmens gehören. "Da ist er einen Bogen geschwommen", wertet Olaf Klietsch seine Beobachtungen aus. Anders als in der Halle lasse sich eben im Freiwasser nicht immer die kürzeste Strecke finden. Geradeaus zu schwimmen, das müsse auch erst gelernt sein, meint Robert Pasold.

Vor drei Jahren habe er mit dem Freiwasserschwimmen begonnen. "Es lässt einen nicht mehr los", erzählt er begeistert. Dabei mag er heftigen Wellengang gar nicht, während es Klietsch gefällt, wenn das Wasser auch noch sein eigenes Spiel mit den Schwimmern treibt.

Der Blick auf die Uhr verrät Klietsch: "Die Strecke ist etwas länger als 1 500 Meter. Das schaffen die nicht in 20 Minuten". Zudem wirkt eine leichte Strömung den Schwimmern auf der Zielgeraden entgegen. Nach 22:88 Minuten überschreitet der Sieger die Uferlinie, das Ziel. Es ist Alexander Klaus. "Weil er in dem Starterfeld der Beste ist", erklärt Klietsch die Treffsicherheit seiner Siegervorhersage.

Der 27-jährige Klaus vom SGV Mühlhausen gönnt sich den Spaß am Mondsee, nachdem er wegen eines Versehens bei der Anmeldung an diesem Wochenende nicht bei den Deutschen Meisterschaften in Großkrotzenburg starten konnte. Die halbstündige Pause bis zum 3 000-Meter-Rennen reicht ihm zur Erholung und Auswertung der Strecke. Dort, wo er einen Bogen geschwommen ist, war ihm die Entfernung der Bojen zu groß.

Philipp Reetz enttäuscht auch nicht. Obwohl er wegen seiner Abiturprüfungen nicht so häufig trainieren konnte, liegt er an zweiter Stelle. Als erste Frau ist nach 25:15 Minuten Franziska Bittner (22) im Ziel. Für die Triathletin vom SV Hohnstädt ist es in keiner Weise ein Wertungswettkampf, sie wollte nur einfach einmal dabei gewesen sein und könnte sich nun eine Wiederholung vorstellen. Hinter ihr kommen Frauen der Schwimmelite älterer Jahrgänge ins Ziel, so Martina Beck und Heike Herrmann, die zuvor schon bei den Deutschen Meisterschaften im Freiwasserschwimmen angetreten waren.

Die 3000 Meter schwammen 20 Teilnehmer. Sieger wurde Martin Kühn aus Kleinliebenau mit 44:19 Minuten. Schnellste Frau war Heike Herrmann vom VfL 1990 Gera in 53:34 Minuten.