Mibrag stoppte kurzzeitig Förderung Mibrag stoppte kurzzeitig Förderung: Kriegsbombe explodierte im Tagebau

Profen/Schleenhain - Explosion im Tagebau der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft (Mibrag): Am Montagnachmittag ist eine britische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg im Tagebau Schleenhain (Sachsen) detoniert. Wie Augenzeugen berichten, gab es eine riesige Explosion. Der Blindgänger wurde am Montagmorgen auf dem Bagger im Tagebau gefunden. Daraufhin wurde die Förderung gestoppt und die Mannschaft des Tagebaus in Sicherheit gebracht.
Kriegsbombe gefunden: Tagebau Vereinigtes Schleenhain evakuiert
Vorsorglich waren die Ortschaft Pödelwitz, mehrere Häuser des Ortes Kieritzsch sowie die Tagesanlagen des Tagebaus Vereinigtes Schleenhain evakuiert worden, teilt das Unternehmen mit. In Pödelwitz leben derzeit kaum noch Menschen, das Dorf soll dem Tagebau weichen und umgesiedelt werden.
Gleichzeitig wurde der Kampfmittelbeseitigungsdienst gerufen. „Obwohl der Zünder bereits beschädigt war, hat die Einsatzleitung des Kampfmittelbeseitigungsdienstes einen letzten Versuch zur Entschärfung der Bombe vorgenommen. Dabei wurde die Detonation bewusst in Kauf genommen“, teilt die Pressestelle der Mibrag mit.
Bandanlagen und Bagger durch Explosion so stark beschädigt
Beim Versuch, den defekten chemischen Langzeitzünder unschädlich zu machen, sei der Blindgänger losgegangen und beschädigte dabei den großen Schaufelradbagger. Das Bergbauunternehmen betont, dass die ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen gut funktioniert hätten und niemand verletzt worden sei.
Zum Umfang und Höhe des entstandenen Schadens machte das Unternehmen keine Angaben. Augenzeugen berichten, dass die Bandanlagen und der Bagger so stark beschädigt sind, dass sie derzeit nicht funktionieren.
Schäden können repariert werden und Versorgung ist gesichert
Das Unternehmen teilt mit: „Die aufgetretenen Schäden am Bagger können repariert werden. Die Versorgung des Kraftwerks Lippendorf mit Braunkohle ist auch nach diesem Vorfall weiter gesichert. Die Einwohner konnten nach der Sprengung in ihre Häuser zurückkehren.“
Das Bergbauunternehmen befindet sich wirtschaftlich gesehen in einer schwierigen Lage. Das Unternehmen beabsichtigt, im April Kurzarbeit anzumelden. Derzeit gibt es rund 1.900 Beschäftigte und in der gesamten Mibrag-Gruppe sind es derzeit rund 2.700 Mitarbeiter. (mz)