Märchen werden wahr Marmeladen-Manufaktur "Froschkönig" in Profen seit fünf Jahren erfolgreich - Märchen werden wahr

Profen - Ein Duft von Kaffee und frisch gebackenen Kuchen liegt in der Luft. Immer der Nase nach und die Treppe hinauf, so steht man in der guten Stube. „Das war wirklich mal unsere Wohnstube, heute ist es ein gemütliches Café“, sagt Ines Seydel-Adam.
Für die 41-Jährige wurde in Profen ein Märchen wahr, denn sie gründete vor fünf Jahren ein weiteres eigenes Unternehmen und ist seitdem mit der Marmeladen-Manufaktur „Froschkönig“ erfolgreich. Unzählige Sammeltassen, dazu längst ausgediente Kaffeekannen, alte Stuhle und Tische - jeder Tisch sieht anders aus. Kreativität wird im Haus in der Profener Bahnhofstraße groß geschrieben. Hier ist das Reich des „Froschkönigs“.
Mit einer Werbeagentur wagt die heute 41-Jährige bereits im Jahr 2001 den Schritt in die Selbstständigkeit. Denn die Frau aus Zeitz hat Grafikdesign studiert, in Halle und Naumburg gearbeitet, ihren Meister gemacht und schließlich nach einem Existenzgründerkurs ihre eigene Firma in Zeitz gegründet. Mit einem kleinen Werbestudio fing alles an, später zog sie nach Weickelsdorf -Roda und 2010 in die Elsteraue nach Profen. „Neben meinem Werbestudio wollte ich noch etwas anderes machen und so entstand die Idee der Marmeladen“, zieht sie zu ihrem fünfjährigen Jubiläum Resümee. Heute gibt es 96 Sorten davon.
Die süßen Versuchungen klingen märchenhaft, die Kompositionen sind originell. Da gibt es beispielsweise HimBär, Erdbeer mit Koriander, Waldbeeren mit Muskat. „Der Renner waren in diesem Jahr unsere Erdbeermarmeladen mit der alten Sorte Mieze Schindler, die wir vom Biohof in Burtschütz beziehen“, sagt Ines Seydel-Adam. Denn sie setzt auf ein regionales Miteinander. Was als Marmeladenmacher in Profen begann, setzte sich über das Frosch-Café im Dachgeschoss fort. „Mein Mann ist gelernter Bäcker und lebt seine kreative Ader bei der Gestaltung von besonderen Torten und leckeren Kuchen aus“, erzählt sie weiter.
Hinter den Kulissen gibt es eine Küche, denn auch das Catering wurde zu einem erfolgreichen Standbein. So wird in der ehemaligen Küche der Wohnung nach wie vor gekocht. „Wir haben bereits zum zweiten Mal einen kulinarischen Stern für unsere regionalen Produkte bekommen“, sagt die Chefin. Im Sommer freilich kann man im Garten verweilen, das Paradies des Froschkönigs an einem kleinen Wasser erleben und die Seele baumeln lassen.
Frosch-Schänke in Zirkuswagen eröffnet
In diesem Umfeld wachsen neue Ideen, denn Stillstand gibt es für die Unternehmerin nicht. So wurde am Wochenende die Frosch-Schänke eröffnet. Ein rustikaler Zirkuswagen wurde in Eigeninitiative aufgebaut und eine gemütliche Frosch-Schänke eingerichtet. Dahinter verbirgt sich eine Weinstube im Zirkuswagen. Zwölf Personen finden hier Platz. Das Werbekonzept des Froschkönigs findet man auch hier wieder, so werden Kronen zu Lampen umfunktioniert und der Frosch thront zur Begrüßung davor. So gibt es gut funktionierende Querverbindungen zwischen den einzelnen Sparten und die Werbeagentur hat im Erdgeschoss ihr Büro.
Dabei geht der Blick immer wieder über den eigenen Tellerrand hinaus. Vor einem Jahr übernahm Ines Seydel-Adam mit ihrem Mann Maik Adam das Museumscafé in der Eisenmühle Elstertrebnitz. Unter dem Namen „Reiberei“ werden hier sonntags und zu bestimmten Höhepunkten wie Tag des offenen Denkmals die Gäste mit Kaffee und leckeren Spezialitäten wie Reibe(rei)kuchen und Flammlachs verwöhnt. (mz.)
