"Man braucht schon ruhige Nerven auf dem Platz" "Man braucht schon ruhige Nerven auf dem Platz": Dieser Mann trainiert Fußball-Minis

Teuchern - Er weiß, was viele denken: Trainer der Bambini-Fußballmannschaft zu sein - das ist ja wie ein Sack Flöhe hüten. „Man braucht schon ruhige Nerven auf dem Platz“, lacht Mathias Eberhardt. Vor einem Jahr hat das Training der Fußball-Zwerge zusammen mit drei weiteren Co-Trainern übernommen. Seitdem steht er zweimal pro Woche mit 20 Kindern zwischen vier und sechs Jahren auf dem Sportplatz in Teuchern.
„Bei den jüngsten steht noch nicht die Taktik und das Gewinnen im Vordergrund“, erklärt Eberhardt. „Sondern wir üben hier vor allem grundlegende Bewegungsabläufe: Springen, Hüpfen auf einem Bein, Kriechen, Werfen, Staffel- und Slalomlauf.“ Doch wie schafft man es, 20 Kinder im Training bei der Stange zu halten? „Durch Loben“, verrät Eberhardt. „Die Kinder sollen Freude am Sport entwickeln. Deshalb ist Loben die beste Motivation.“
„Wir beginnen mit einem Begrüßungskreis"
Außerdem wichtig: Rituale. „Wir beginnen mit einem Begrüßungskreis, erklären den Trainingsablauf und es gibt eine feste Verabschiedung. Solche Regeln sind wichtig.“
Der Vater zweier Kinder weiß, wovon er spricht. Schließlich ist sein vierjähriger Sohn Emil selbst Mitglied im Bambini-Team. „Er war auch der Anlass dafür, dass ich mich jetzt ehrenamtlich engagiert habe. Wenn ich mit ihm zum Training gehe und ohnehin am Spielfeldrand stehe, kann ich auch aktiv einen Beitrag leisten.“
„Als ich Kind war, ist der Fußball das einzige gewesen, was wir hatten"
Wie wichtig der Sport für die Kinder ist, weiß der gebürtige Hohenmölsener aus eigener Erfahrung. „Als ich Kind war, ist der Fußball das einzige gewesen, was wir hatten. Uns musste niemand motivieren, wir haben jede freie Minute mit Fußball verbracht. Zwei Trainingsjacken waren unser Tor und dann ging es los.“ Als Sechsjähriger trat er schließlich dem Sportverein in Jaucha bei.
„Mein Vater war damals selbst mein Jugendtrainer. Darum war für mich klar, dass ich irgendwann ebenfalls ein solches Ehrenamt übernehmen möchte.“ Was ihn an dieser Aufgabe reizt? „Es ist einfach schön, zu sehen, mit wie viel Freude die Kinder bei der Sache sind.“ Auch die Unterstützung der Elternschaft sei riesengroß.
Opfer einer Einbruchserie
Das habe er besonders erfahren, nachdem der Verein vor wenigen Wochen Opfer einer Einbruchserie geworden ist. Unter anderem wurden dabei rund 30 Fußbälle der Bambini-Mannschaft entwendet. „Es gab unglaublich viel Resonanz von Seiten der Eltern, die uns beispielsweise mit Sachspenden unterstützt haben.“ Dieser Zusammenhalt zeichne den ganzen Verein aus.
„Wir haben in den letzten Jahren viel Zulauf von Nachwuchsspielern gehabt. Aber das liegt daran, dass der Verein sehr viel dafür tut.“ Eberhardt lobt die gute Ausstattung mit Trainingsgeräten und die optimale Nutzung der Sportanlagen inklusive Hallenzeiten im Winter.
„Wir wissen, dass nicht jeder hier einmal Fußballer werden wird. Aber wir vermitteln den Kindern Werte wie Teamfähigkeit, Höflichkeit, Anstand und Respekt. Das ist eine wichtige Basis für ihr ganzes Leben. Und ich hoffe, dass nehmen sie mit.“ (mz)