Lufthansa benennt Airbus nach Stadt Lufthansa benennt Airbus nach Stadt: Naumburg schwingt sich auf

Naumburg/Hamburg - Naumburg hebt ab: Noch im März soll ein Airbus vom Typ A 321 neo den Namen der Domstadt erhalten und damit zum fliegenden Botschafter Naumburgs werden. „Die Maschine wird derzeit von Airbus in Hamburg-Finkenwerder gebaut. Nach der Abnahme und Zulassung des Flugzeugs wird es zunächst nach Berlin-Schönefeld überführt, wo weitere Einbauten durch die Lufthansa erfolgen.
Künftig wird die ’Naumburg’ ab Frankfurt/Main zu innerdeutschen und europäischen Zielen eingesetzt“, sagte Lufthansa-Pressesprecherin Anja Lindenstein auf Tageblatt/MZ-Nachfrage. Der genaue Auslieferungstermin des Flugzeuges und damit jener der „Naumburg“-Namensgebung stehe allerdings noch nicht fest, so die Sprecherin weiter.
Partnerstadt Aachen bereits Namensgeber
Nach fast neun Jahren Pause würde damit wieder eine „Naumburg“-Lufthansa-Maschine unterwegs sein und für die Stadt sowie den Welterbe-Dom werben. Und: Naumburg zieht dann mit seiner Partnerstadt Aachen gleich, die ebenfalls bereits Namensgeber eines Airbusses A321 neo ist. Bei dem Flugzeug handelt es sich um einen hocheffizienten Airbus, der mit dem Kennzeichen D-AIEG an die Lufthansa ausgeliefert werden soll. Von ihm gibt es im Internet bereits ein Foto, auf dem auch der auf der Maschine angebrachte Schriftzug „Naumburg“ zu sehen ist. Es wurde von einem sogenannten Planespotter geschossen.
Die Kabinenausstattung dieses Flugzeugtyps ermöglicht in der Lufthansa-Variante eine maximale Kapazität von 215 Passagieren. Eingesetzt werden die bisher ausgelieferten A321neo von Frankfurt/Main aus auf Strecken innerhalb Deutschlands sowie im Europaverkehr und auf Linien nach Beirut, Kairo, Tel Aviv und Tunis.
Lokaljournalist beschäftigt sich mit Maschinen, die nach Städten benannt sind
Mit Flugzeugen, welche die Namen von Städten tragen, kennt sich Udo Lanz bestens aus. Seit rund 30 Jahren beschäftigt sich der Lokaljournalist aus Weiden in der Oberpfalz als Hobby mit der Luftfahrt und speziell mit Lufthansa-Maschinen, die „Taufnamen“ deutscher Städte tragen.
Udo Lanz: „Naumburg (Saale) hieß zuvor eine Boeing 737-300 mit dem Kennzeichen D-ABEP, die im Februar 1992 an die Lufthansa ausgeliefert worden war und die nach mehr als 20 Dienstjahren im Juni 2012 ausgemustert wurde. Seitdem befand sich der Name Naumburg quasi im zwischenzeitlichen Ruhestand.“
Nachdem Taufnamen jahrelang nur noch an einen Teil der Flotten-Neuzugänge vergeben worden waren, ließ Lufthansa diese alte Tradition mit Einführung der neuen Lackierung Anfang 2018 wieder aufleben. „Seitdem sind die Namen wieder fester Bestandteil bei allen Neuauslieferungen, auch wurden inzwischen zahlreiche Lücken gefüllt. Also bislang namenlose Flugzeuge erhielten mit der Umlackierung einen Taufnamen“, so Udo Lanz weiter. Während Neuflugzeuge wegen der aktuellen Krise nur in reduziertem Maß integriert würden, sei das Umlackieren der zum großen Teil geparkten Bestandsflotte vorerst ausgesetzt.
Tradition 1960 begründet
Nach Angaben der Lufthansa heben derzeit mehr als 300 Flugzeuge des Unternehmens unter den Namen deutscher Städte und Bundesländer ab. Die Tradition dieser Patenschaften war bereits im Jahr 1960 begründet worden, als eine Maschine den Namen „Berlin“ erhielt. Derzeit liegen Bewerbungen von 245 interessierten Städten vor. Die Wartezeit beträgt deshalb zwischen zehn und 15 Jahren.