Lifting für alte Technik Lifting für alte Technik: Warum Firma Metex auf Second-Hand setzt

Alttröglitz - Aus Alt mach Neu, das ist das Prinzip der Firma Metex Deutschland GmbH und das mit Erfolg. Rund sechs bis acht Millionen Euro Jahresumsatz beschert diese Wertschöpfung dem Unternehmen, das am Sonnabend im Zeitzer Industrie- und Chemiepark seine neue Produktionsstätte offiziell mit einem Tag der offenen Tür eröffnet hat.
Seit Juni werden in der neuen 4.500 Quadratmeter großen Produktionshalle alte Walzenschleif- und -drehmaschinen aufgemöbelt und zu modernen Produktionsmaschinen vorrangig für die Stahl-, Aluminum- und Autoindustrie umgebaut. Eine erste in Alttröglitz produzierte Walzenschleifmaschine hat bereits den Betrieb in Richtung Frankreich verlassen. „Wir kaufen alte Walzenschleif- und -drehmaschinen auf und bauen diese entsprechend der Bedürfnisse der Kunden um“, erläutert Geschäftsführer Michael Fuchs das Geschäftsmodell.
Metex kauft Maschinen nicht auftragsbezogen
Derzeit habe man rund zwanzig Maschinen, die durchaus auch mal 30 Jahre alt sein können, auf Lager. Dabei kaufe man diese Maschinen nicht auftragsbezogen, sondern man schaue nach einer Auftragsunterschrift, welche Maschine man wofür nutzen könnte. Zwischen drei und sechs Monaten dauert ein solches Komplettfacelifting für die Produktionsmaschinen, bei denen vom Grundsatz her nur die großen Gussteile der alten Maschinen übrigbleiben. Alle beweglichen Teile würden komplett modernisiert.
Vor allem in China, wo 50 Prozent der Weltstahlproduktion passiert, aber auch in Indonesien und Südkorea seien die Metex-Produkte gefragt. „Die Musik für uns spielt in Asien“, sagt Geschäftsführer Fuchs in der Hoffnung in dieser Region der Erde weiter erfolgreiche Geschäfte zu machen. Denn letztlich könne man durch die neue mehr als doppelt so große Produktionsstätte als am alten Firmenstandort im thüringischen Lucka parallel an mehreren Maschinen arbeiten. Rund 4,5 Millionen Euro hat sich Metex den Neubau in Alttröglitz kosten lassen.
Firma Metex: Derzeit zählt der Betrieb 32 Mitarbeiter
Derzeit zählt der Betrieb 32 Mitarbeiter, darunter drei Neueinstellungen durch den Wechsel des Produktionsstandortes. Zwischen 40 und 45 Mitarbeiter sollen einmal hier ihre Brötchen verdienen. Dabei sucht Michael Fuchs händeringend nach entsprechenden Fachkräften wie Industriemechaniker oder Mechatroniker.
„Die Bedingungen hier am neuen Standort haben sich für uns um 100 Prozent verbessert. Wir haben eine moderne saubere Halle. Moderne Absaugtechnik und Schweißtische. Alles ist hell“, gerät Uwe Reichstein aus Meuselwitz fast ins Schwärmen. Der gelernte Metallbauer konnte am Eröffnungstag sein zehnjähriges Betriebsjubiläum feiern.
Der Ursprung der Firma Metex liegt übrigens schon fast fünfzig Jahre zurück. 1969 wurde der Betrieb damals noch als reines Handelsunternehmen für den Export von Werkzeugmaschinen in der ehemaligen DDR gegründet. Erst vor zwanzig Jahren hat man am Firmenstandort in Lucka begonnen, die Produktion in eigene Hände zu nehmen. 2009 gab es für die Firma noch einmal einen entscheidenden Schnitt, denn da hat Geschäftsführer Fuchs das Unternehmen vom finnischen Vorbesitzer erworben. (mz)