Letzte Amtszeit als Bürgermeister Letzte Amtszeit als Bürgermeister: 71-Jähriger will noch fünf Jahre gestalten

Granschütz - 2024 soll definitiv Schluss sein - das steht für Hilmar Geppert jetzt schon fest. „Irgendwann setzt die Natur einem Grenzen. Ich werde bei der nächsten Wahl sicher nicht noch mal antreten“, sagt der Bürgermeister von Granschütz. Mit 71 Jahren fühle er sich aber noch fit für diese Amtszeit, die vor Kurzem begonnen hat.
Aber auch die Vertreter des Ortschaftsrates haben ihn dazu bewogen, als Bürgermeister weiterzumachen. „Ich kann mich auf die Leute verlassen und wir sind eine gut durchmischte Truppe: Vom Lehrer, über einen Handwerker, bis zur Kindergärtnerin ist alles vertreten“, sagt Geppert.
Seit Anfang der 1990er-Jahre in der Kommunalpolitik aktiv
Seit Anfang der 1990er-Jahre ist er in der Kommunalpolitik aktiv. „Ich kann so versuchen, zu gestalten, etwas zu bewirken und für andere etwas zu tun“, sagt der Granschützer, der im mittlerweile wegen der Braunkohle weggebaggerten Queisau geboren wurde und seit 1981 in dem Ortsteil von Hohenmölsen lebt. Etwas zu bewirken - das versucht er auch außerhalb der Politik.
20 Jahre hat Geppert den örtlichen Sportverein Grün-Weiß geleitet, er war Mitgründer des Fördervereins der Granschützer Kirche und des Grundschulvereins. Zudem singt er im Chor mit. „Ich bin ein richtiger Vereinsmensch“, sagt der pensionierte Elektromeister.
Seit 2011 ist Geppert Bürgermeister von Granschütz
Seit 2011 ist Geppert Bürgermeister von Granschütz, nachdem der damalige Amtsinhaber Robert Lange verstorben war. „Ich habe damals gesagt: ,Ok, ich mach’s’“, erinnert sich Geppert, für den sich das Amt aber erstmal wie ein Sprung ins kalte Wasser angefühlt hat. „Ich war zwar lange Jahre im Ortschaftsrat. Wenn man dann aber Bürgermeister wird, ist das dann doch noch mal was anderes“, so der 71-Jährige.
Nachdem die Fahrbahn im Amselweg in Granschütz in diesem Sommer neu saniert wurde, fordern Anwohner nun, dass die Straße zu einem verkehrsberuhigten Bereich wird. Bürgermeister Hilmar Geppert liegt eine Liste mit Unterschriften der Bürger vor. „Die Bewohner der Straße sprechen sich zu 100 Prozent dafür aus“, sagt Geppert. Den Leuten geht es dabei vor allem um das Thema Sicherheit: Im Amselweg gibt es nämlich keinen Gehweg.
Bürgermeister Geppert befürwortet das Bürgerbegehren und hat die Stadt Hohenmölsen bereits darüber informiert. Deshalb wird Tino Ecker vom städtischen Ordnungsamt bei einer der kommenden Ortschaftsratssitzungen anwesend sein. Im Amselweg wohnen derzeit rund 20 Familien.
Bei seiner Arbeit könne er sich aber nicht nur auf den Ortschaftsrat, sondern auch auf die Stadt Hohenmölsen und deren Ämter verlassen. „Die Zusammenarbeit verläuft sehr gut. Es gibt einen regelmäßigen Austausch mit den Amtsleitern, bei denen wir unsere Vorstellungen äußern können“, erklärt Geppert.
Neues Gerätehaus soll 2020 an der Weißenfelser Straße entstehen
Und die hat der Bürgermeister in Hülle und Fülle. Als wichtigestes Projekt in der nächsten Zeit bezeichnet er den Neubau der Wache für die Ortsfeuerwehr. Das neue Gerätehaus soll 2020 an der Weißenfelser Straße entstehen. Die alte Wache ist mittlerweile zu klein für die vielen Kameraden der Ortsfeuerwehr. „Gerade bei der Jugendfeuerwehr verzeichnen wir einen enormen Zuwachs. Die Wehr platzt aus allen Nähten“, unterstreicht Geppert die Notwendigkeit des Neubaus.
Auch das Thema Hochwasserschutz beschäftigt Granschütz. So soll ein Damm errichtet werden, der den in einem Tal liegenden Dorfkern bei Starkregen schützt. „Das ist ein Projekt mit sehr hoher Priorität“, sagt Geppert. Auch die Suche nach Bauplätzen für Neuansiedlungen, die Entlastung des Schwerlastverkehrs und die Erhaltung des Vereinswesens sind Themen, die sich der Bürgermeister auf die Fahnen geschrieben hat, bevor er 2024 in seinen kommunalpolitischen Ruhestand gehen will. (mz)