Leichtathletik Leichtathletik: Ranglisten-Siegerin Dietzel: «Das Alter spielt keine Rolle»
WEISSENFELS/MZ/ST/ER. - Es war nicht das erste Mal, dass Waltraud Dietzel bei der Siegerehrung der offenen Laufrangliste des Burgenlandkreises als beste Sportlerin der Gesamtwertung ihrer Altersklasse vorn stand.
Doch für die 63-jährige Naumburgerin, die für die LG Rudelsburg Bad Kösen an den Start geht, war die Ehrung am Freitag im Weißenfelser Parkrestaurant am Bismarckturm eine ganz besondere. "Das Laufen und die Gemeinschaft haben mir in diesem Jahr die Kraft gegeben, den Tod meines Ehemannes Wolfgang zu verarbeiten", erzählt Dietzel. In der Altersklasse 60 bis 64 gewann sie mit 198 Zählern klar vor Hiltrud Eckert (SFG Nellschütz / 112 Punkte).
Seit 15 Jahren nimmt Waltraud Dietzel an den Ranglistenläufen sowie vermehrt an Durchgängen des Landescups teil. "Da ist die Konkurrenz gerade im Raum Magdeburg auch in meiner Altersklasse größer", sagt Dietzel, die nicht nur die sportliche Herausforderung beim Laufen sucht. "Es ist die familiäre Atmosphäre, sowohl beim Training als auch bei den Rennen", betont sie mit einem Lächeln. Das Alter spiele dabei keine Rolle, und man kann sich gegenseitig seine Sorgen anvertrauen oder sich gemeinsam wie bei der jetzigen Jahres-Auszeichnung in gemütlicher Runde freuen. Besonders stolz ist Dietzel auf ihren absolvierten Halbmarathon in Profen. "Auch das wäre nicht ohne Unterstützung meiner Laufkameraden möglich gewesen", schildert sie. Denn nach der Hälfte der Strecke hätte eine Bekannte auf sie gewartet, um sie auf dem zweiten Teilstück außerhalb der Wertung zu begleiten. "Das war eine schöne Geste, ohne die ich es vielleicht gar nicht ins Ziel geschafft hätte."
Zu Beginn der Ehrung in Weißenfels gab der Wettkampfwart des Kreisfachverbandes Leichtathletik, Mathias Höhlig, einen statistischen Überblick. Erfreut berichtete er, dass 1676 Athleten an den 16 Wertungsläufen teilgenommen haben. Das ist ein Plus von 111 Startern zu 2009, obwohl es in diesem Jahr, zwei Wertungsläufe weniger waren als im letzten. "Die steigenden Teilnehmerzahlen sind vor allem ein Dank an die vielen Organisatoren, die mit ihren niveauvollen Veranstaltungen dazu beigetragen haben, weitere Sportler für die Laufbewegung zu begeistern", so Höhlig.
Viele Veranstalter konnten einen neuen Teilnehmerrekord verzeichnen. Absoluter Spitzenreiter war in diesem Jahr der Finnelauf in Billroda. 240 Läufer gingen an den Start über die fünf, 12,5 oder 25 Kilometer langen Strecken. Aber auch der erstmals ausgetragene Elsterauer Halbmarathon in Profen fand mit 74 Teilnehmern eine beachtenswerte Resonanz. Die gute Arbeit der Veranstalter würdigte der Leichtathletik-Verband Sachsen-Anhalt in seinen letzten Sitzungen. So erhielten die SFG Nellschütz und die LSG Goseck wieder den Zuschlag, im kommenden Jahr einen Landescuplauf auszurichten. Die Abteilung Leichtathletik der SSV Eintracht Naumburg ist im Rahmen des 20. Naumburger Waldlaufes zum siebenten Mal in Folge Ausrichterin der bevorstehenden Bezirksmeisterschaften im Crosslauf.
Mathias Höhlig ging im weiteren Verlauf auf die Wertungsläufe 2011 ein. Auch im kommenden Jahr wird es wieder 16 Wettbewerbe geben, von denen die elf besten Ergebnisse in die Wertung kommen. In das Endklassement der Einzel- und Mannschaftswertung gehen nur Läuferinnen und Läufer ein, die an mindestens vier Veranstaltungen teilgenommen haben. Beibehalten wird auch der Runners-Point-Jackpot für die aktivsten Athleten, die an allen 16 Wertungsläufen teilnehmen. Dies waren in diesem Jahr Waltraud Dietzel sowie Ina Gärtner (SFG Nellschütz), Nils Asmus (Volkssport Weißenfels), Frank Holletzeck (LGV Gleina) und Andreas Schiel (LSG Goseck). Sie erhielten Gutscheine.
In der Mannschaftswertung gibt es 2010 einen klaren Sieger: die LG Rudelsburg Bad Kösen mit 177 Punkten. Den zweiten Platz belegte die SFG Nellschütz (137). Ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Rang drei lieferten sich bis zum letzten Ranglistenlauf drei Vereine. Am Ende hatten die Füchse aus Hassenhausen mit einem Punkt (63) die Nase vorn, gefolgt vom FSV Meuselwitz (62) und der LSG Goseck (58).