Landes-Jugendspiele in Braunsbedra Landes-Jugendspiele in Braunsbedra: Reichardtswerbener schaffen Coup

Braunsbedra - Der Jubel war unbeschreiblich. Nachdem der letzte Ball im Feld des USV Halle landete, fielen sich Spielerinnen, Trainerinnen und Eltern in die Arme. Denn gerade hatten die Mädchen der U 12 vom TSV Reichardtswerben sensationell die internationalen Landes-Jugendspiele des Volleyballverbandes von Sachsen-Anhalt (VVSA) in Braunsbedra gewonnen.
Tränen in den Augen
Vor allem Trainerin Ines Thiele und auch die Übungsleiterin der U 16, Doreen Tschapka, hatten Tränen in den Augen. Denn so ein Erfolg war dem TSV seit 21 Jahren nicht mehr gelungen. Thiele und Tschapka gehörten damals zu dem erfolgreichen Team. „Damit habe ich nicht gerechnet. Die Mädchen haben unsere Erwartungen weit übertroffen“, freute sich Ines Thiele sehr über den dritten großen Erfolg innerhalb von zwei Wochen. Denn am vergangenen Wochenende holte die U 12 des TSV auch den dritten Platz bei der mitteldeutschen Meisterschaft.
Was zudem noch besonders war: Mit 57 teilnehmenden Mannschaften war das Feld in der U 12 das mit Abstand größte bei den Landesspielen. Wie schon bei der Landesmeisterschaft in der Halle vor zwei Wochen konnte Reichardtswerben die großen Vereine und Städte hinter sich lassen. Zumindest fast alle, denn damals siegte im Finale der USV Halle gegen den TSV. Diesmal konnten Lara und Lea Hoffmann, Anne Thiele und Sophie Lisker den Spieß umdrehen und den großen Favoriten mit 16:25 und 25:9 schlagen. Ausschlaggebend dafür war schon fast eher der erste Satz, in dem Reichardtswerben einen 6:23-Rückstand noch wesentlich verbessern konnte und damit die Grundlage für den erfolgreichen zweiten Durchgang schuf. „Diese Aufholjagd im ersten Satz hat uns am Ende gerettet“, meinte Thiele.
Ärger über Niederlage
Zufrieden war auch Doreen Tschapka mit der von ihr trainierten U 16-Mannschaft. „Die Vorgabe war ein Platz unter den ersten 15 Teams. Das haben wir geschafft. Leider hatten wir zu Beginn des Turniers zwei Niederlagen und kamen so nicht mehr in die Endrunde für die besseren Plätze“, so Tschapka, die anschließend nur noch Siege ihre Mannschaft und Platz 13 erleben durfte. Dennoch ärgerte sie sich nach der Niederlage gegen Berlin-Brandenburg II (später Turnierzweiter) über das 0:2 gegen Eintracht Güsten. „In der Halle waren wir noch klar vor denen. Aber hier wollte es nicht so klappen“, sagte Tschapka. Und zunächst hatte die U 16 im ersten Satz auch schon hoch geführt, brach dann aber ein und ein Aufschlag-Fehler sorgte noch für den 24:25-Verlust des Durchgangs. Satz zwei ging dann deutlich an Güsten.
Mit Platz acht erfüllte auch die U 14 des TSV Reichardtswerben die Wünsche von Doreen Tschapka. Insgesamt war der Verein mit acht Mannschaften bei einem der größten Volleyballevents in Deutschland angetreten. In der U 20 war auch der TSV Großkorbetha mit dabei und konnte sich unter 16 Mannschaften über einen hervorragenden sechsten Rang freuen. Reichardtswerben wurde hier 14.
Wo finden die nächsten Landesspiele statt?
Die elfte Auflage des Landesspielfest in Braunsbedra wird für den Geiseltalort auch die letzte gewesen sein. „Braunsbedra will offenbar nicht mehr, der Aufwand sei zu groß“, meinte Doreen Tschapka, für die das ein wenig ärgerlich ist. Denn zum einen war die Anfahrt natürlich immer günstig kurz und zum anderen „ist das hier eine Super-Veranstaltung, die wir immer gern genutzt haben, um den Zusammenhalt in den Mannschaften und im Verein generell weiter zu intensivieren.“ Wo und ob die Landesspiele 2017 stattfinden steht noch nicht fest. Auf alle Fälle wäre es ein Turnier in Größenordnung. Denn in Braunsbedra waren 1910 Volleyballerinnen und Volleyballer auf 70 (Rasen-) Feldern zwei Tage lang aktiv. „Weißenfels mit dem Stadiongelände und der Stadthalle wäre sicher ein attraktiver Standort. Aber für die Organisation fehlt uns hier der Verein“, sieht Doreen Tschapka den TSV Reichardtswerben dafür als zu klein an. (mz)