Land und Leute Land und Leute: Alter ist nur eine Zahl

Reinsdorf/Nebra - „60 - na und?“ stand auf der Einladung, die zu einem Treffen ehemaliger Nebraer und Reinsdorfer Schülerinnen und Schüler in die Gasträume des Reinsdorfer „Zum Alten Konsum“ zusammenführte. Die Runde aus etwa 15 Teilnehmern, die im Jahr 1966 zunächst in die Schulen ihrer Heimatorte Nebra und Reinsdorf eingeschult worden waren und erst ab der 7. Klasse in Nebra gemeinsam die letzten Schuljahre mit den bereits zuvor eingegliederten Schülern aus Wangen absolvierten, war zwar nicht groß, doch umso geselliger. Petra Grollmus aus Reinsdorf und Monika Neuberg aus Nebra setzten die Idee zum „Treffen der 60-jährigen“ um, denn bis Anfang Juni hatten die einst jüngsten des Schuljahrgangs die sechste Null vollgemacht, während die ältesten bereits in der zweiten Juni-Hälfte den 61. Geburtstag feierten.
„Das Alter ist nur eine Zahl, und so wollten wir ohne Zwang und ziemlich spontan die von Juni 1959 bis Juni 1960 Geborenen in eine gesellige Runde einladen“, sagten die beiden Initiatorinnen. Zwar hätten sich alle Gekommenen gefreut, noch mehr 60er Schulfreunde wiederzusehen, aber wie Monika Neuberg meinte „Es ist eigentlich unmöglich, alle, die man gern sehen würde, unter einen Hut zu bringen.“ Vielleicht lag es auch am Corona-Virus, das einige in weiter Ferne wohnende die Teilnahme in Frage stellen ließ. Auch kurzfristige Absagen aus verschiedenen Gründen gab es. Aber vielleicht, so hoffen die Organisatorinnen, könnte es in einigen Jahren wieder mehr in die alte Heimat zu einem Wiedersehen locken.
Bis auf einen ehemaligen Schüler, der immerhin aus Rüsselsheim angereist war, umfasste das Treffen letztlich jene 60er, die bis heute in Nebra, Reinsdorf und Umgebung wohnen. Mit Kaffee und Kuchen wurde das Treffen eröffnet, später folgte ein Abendmenü. In der Zwischenzeit führte ein Spaziergang zunächst zum Reinsdorfer Friedhof. Leider sind bereits sechs Ehemalige verstorben. So gab es eine Gedenkminute für alle jene und eine niedergelegte Blume an den Gräbern vor Ort. Zu Fuß, per Rad oder Auto ging es nach Nebra zur Ganztagsschule, die sich damals noch Polytechnische Oberschule nannte und bis zur 10. Klasse beschulte. Lehrerin Marion Schmidt-Andrae erwartete die besonderen Besucher und stellte in einer Führung dankenswerter Weise vor, welche guten Lernbedingungen die Kinder bis zur 4. Klasse in Nebra vorfinden. Die Ehemaligen erinnerten sich noch daran, wo Mathe-, Physik und Chemieraum waren und dass es schon in den 70er-Jahren „Schulmilch“ gab. Der Weg zum Sport führte nur wenige Schritte weit - die Turnhalle lag gleich nebenan. Heute wird sie wegen baulicher Mängel nur noch als Lager genutzt.
Zwei schöne Höhepunkte warteten am späteren Abend auf die Männer und Frauen: Eine lustige Festzeitung verlas Autorin Monika Neuberg, die auch für jeden in der Runde ein Exemplar zum Mitnehmen zusammengestellt hatte. Gerhard Stöhr erfreute mit Livemusik. Er spielte bekannte Melodien auf dem Saxofon, ein schönes Hobby, das er seit einigen Jahren pflegt. Das Instrument erlernte er in einer Musikschule. Bis in den späten Abend wurden so manche Schulstreiche und andere Erinnerungen zum Besten gegeben, der Spaß kam nicht zu kurz. Ein großes Dankeschön galt den einstigen Mitschülerinnen, die das Treffen und Programm vorbereitet hatten und Monika Neuberg für die als kleine Zeitreise gestaltete Festzeitung.