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Kunst Kunst: Werke von Walter Hege in Sommergalerie Schleberoda

Von Constanze Matthes 11.04.2016, 09:55
Vielseitiges Schaffen: Aquarell „Weinberge bei Dorndorf“ sowie weitere Werke des bekannten Naumburger Fotografen Walter Hege sind aktuell im Dorfgemeinschaftshaus in Schleberoda zu sehen.
Vielseitiges Schaffen: Aquarell „Weinberge bei Dorndorf“ sowie weitere Werke des bekannten Naumburger Fotografen Walter Hege sind aktuell im Dorfgemeinschaftshaus in Schleberoda zu sehen. Hellfritzsch

Schleberoda - Karin Reglich vom Heimatverein Schleberoda bezeichnete Walter Hege (1893-1955) als ein Multitalent. „Viele seiner künstlerischen Wege, die er beschritten hat, sind kaum bekannt“, betonte sie zur Eröffnung der neuen Ausstellung in der Sommergalerie im Dorfgemeinschaftshaus des Freyburger Ortsteils. Diese widmet sich voll und ganz dem bekannten Naumburger Fotografen und zeigt eindrucksvoll die verschiedenen Facetten und die Qualität seines Schaffens, die sich in den Fotografien, Aquarellen und den Scherenschnitten für das Freyburger und Naumburger Notgeld zeigt. Die Ausstellung kann allerdings durchaus auch als ein künstlerischer Rundgang durch die Saale-Unstrut-Region angesehen werden. Die bekannten Stifterfiguren im Naumburger Dom, die Stadtkirche St. Wenzel sowie Fluss- und Weinlandschaften prägen die Exposition.

„Hege war zeitlebens mit dieser Region verbunden. Nach seinem Weggang nach dem Zweiten Weltkrieg in den Westen fühlte er sich entwurzelt“, sagte Curt Becker, Dechant der Vereinigten Domstifter, zur Eröffnung der Schau. Er blickte zurück auf Heges wechselvolles Künstlerleben, von der Kindheit und Jugend aus einfachen Verhältnissen stammend bis zur Entdeckung seiner Begabungen vor allem durch Freunde und Förderer wie den Kunstprofessor Hugo Gugg und den Dorndorfer Lehrer Wilhelm Reeg. „Er war zerrissen zwischen der Begeisterung für die Fotografie und der Leidenschaft für die Malerei, unschlüssig, was er künstlerisch machen soll“, so Becker. Auch die Nähe Heges zum Nationalsozialismus blieb nicht unerwähnt.

Die ausgestellten Werke sind Leihgaben der Stadt Freyburg und des Künstlers Walter Weiße. Der 93-Jährige erzählte von seiner Beziehung zu Hege und dessen Schaffen. Ausgangspunkt bildete die Begegnung mit Dieter Reeg, dem Sohn von Wilhelm Reeg, während der Lehrer-Ausbildung auf Schloss Beichlingen (Thüringen). „Das Haus der Familie in Dorndorf war voller Bilder von Gugg und Hege“, so Weiße. Der Freyburger sorgte für Erheiterung, als er die Begegnung zwischen Reeg und Hege in Griechenland lebendig wie herzlich im hiesigen Dialekt nacherzählte. Den bekannten Fotografen lernte Weiße am 28. Oktober 1955 in Weimar kennen - wenige Minuten vor dessen Tod.

Die Naumburger Geigerin Claudia Wahlbuhl und ihre Tochter Valeska begleiteten die Vernissage musikalisch. Nach der feierlichen Eröffnung wurden die Gäste zu einem Rundgang durch den Ort eingeladen, der zusammen mit Ebersroda in die Neufassung des Welterbe-Antrags aufgenommen wurde. Die bereits neunte Ausstellung - zuletzt waren Arbeiten des Freyburger Künstlers Gerhard Knespel gezeigt worden - kann bis zum 20. Juni besucht werden. Für den Heimatverein ist das aktuelle Jahr ein besonderes: Die Sommergalerie besteht seit nunmehr fünf Jahren.

Geöffnet hat die Sommergalerie im Dorfgemeinschaftshaus in Schleberoda am Wochenende jeweils von 10 bis 16 Uhr. Besuche der Galerie sind auch nach einer vorherigen telefonischen Vereinbarung möglich. Anmeldung: 034464/2 63 71 (Karin Reglich) oder auch unter 034464/2 63 92 (Cornelia Hofmann)

Karin Reglich vom Heimatverein Schleberoda begrüßt die Gäste zur Eröffnung der Ausstellung.
Karin Reglich vom Heimatverein Schleberoda begrüßt die Gäste zur Eröffnung der Ausstellung.
Hellfritzsch
Begegnungen: Walter Weiße, dessen Frau Hilde, Domdechant Curt Becker sowie Friedrun Hege, Frau von Walter Heges Bruder Fritz (von links).
Begegnungen: Walter Weiße, dessen Frau Hilde, Domdechant Curt Becker sowie Friedrun Hege, Frau von Walter Heges Bruder Fritz (von links).
Hellfritzsch