Finanzen Kretzschau macht der Verbandsgemeinde Druck
Gemeinderäte wollen verlässliche Zahlen von der Verwaltung. Diese beklagt Personalmangel

Kretzschau/MZ - Die Gemeinde Kretzschau hat neun Jahre nach Einführung des Doppik-Haushaltsystems durch das Land jetzt endlich eine Eröffnungsbilanz. Die weist eine Bilanzsumme von gut 13,3 Millionen aus, wovon knapp die Hälfte Eigenkapital wie Gebäude und Grundstücke sind. In der jüngsten Ratssitzung wurde das Papier mehrheitlich beschlossen. Aber glücklich damit waren längst nicht alle. Schon im Vorfeld der Gemeinderatssitzung kamen einige Fragen auf, die nun von der Kämmerei der Verbandsgemeinde Droyßiger-Zeitzer Forst beantwortet wurden. Doch während es noch hingenommen wurde, dass zum Beispiel eine Auflistung über die Vermögenswerte nur in der Verwaltung eingesehen werden kann, statt als Tischvorlage zur Sitzung ausgereicht zu werden, gab es beim Thema Abschreibungen eine größere Diskussion. „Hier haben wir lediglich Planzahlen von unserem Vorgänger vorliegen, die aber noch nicht wirklich nachvollziehbar sind“, erklärte die stellvertretende Kämmerin Gabriele Nitzsche. Deswegen, und auch weil das Personal fehle, konnte bei den Abschreibungen noch nicht weiter gearbeitet werden. „Wäre es denn möglich, wenigstens eine kleine Tabelle mit den aktuellen Zahlen zu den Abschreibungen zu bekommen?“, fragte Tilo Körner (CDU). Nitzsche erklärte, dass selbst dafür das Personal derzeit bei der Verbandsgemeinde fehle. „Wir haben 56 ausstehende Jahresrechnungen für die fünf Mitgliedsgemeinden zu erstellen. Selbst wenn wir schnell drei, vier neue Mitarbeiter dazubekommen würden, würde es mindestens zwei, drei Jahre dauern, das zu erarbeiten“, sagte sie. Körner, aber auch Daniel Buchwald (RUK) hakten dennoch nach. „Wie sollen wir denn einen aktuellen Haushalt beschließen, wenn wir mit geschätzten Zahlen bei den Abschreibungen rechnen müssen?“, so der CDU-Mann. Doch Nitzsche versicherte, dass die aktuellen Zahlen belegt und von der Kommunalaufsicht bestätigt sind. Stephan Henckens (Aktiv für die Gemeinde) plädierte schließlich dafür, dass die Verwaltung das Problem so schnell wie möglich löst.