Konrad-Martin-Haus Konrad-Martin-Haus : Gemeinsam leben und lernen

Bad Kösen - Das Haus ist sehr gut besucht, macht auch von außen etwas her. „Doch in der Region ist unsere Arbeit nahezu unbekannt“, sagt Dörte Nedderhut, Leiterin der Heimvolkshochschule Konrad-Martin-Haus in Bad Kösen, und fügt erklärend hinzu: „Denn die fachspezifischen und berufsbezogenen Angebote werden meist von Besuchern von außerhalb wahrgenommen, die dann auch bei uns übernachten.“ Dass die Veranstaltungen an Übernachtungen gebunden sind, hat indes seinen Grund. „Leben und Lernen unter einem Dach“ heißt das Motto der Heimvolkshochschulen. Die gemeinsame Kommunikation und der Lernalltag spielen eine entscheidende Rolle. „Wir bieten den Rahmen, um gut zu arbeiten und sich wohlzufühlen“, erklärt Dörte Nedderhut. Das Programm basiert auf drei Schwerpunkten: Kulturbildung, Gesundheit sowie die Förderung von Menschen mit Behinderung; letzterer war bereits in der Zeit der DDR ein wichtiger Bereich. „Künftig wollen wir das Thema Gesundheit noch weiter ausbauen“, blickt die Leiterin voraus.
Neu aufgenommen wurde ein Qigong-Jahresprogramm mit Kursen, die unter verschiedenen Titeln stehen, verschiedene Inhalte haben. Durchgeführt werden sie von dem Sporttherapeuten und Qigong-Lehrer Ralf Helm. Der Suhler hat die sanfte chinesische Heilgymnastik vier Jahre lang bei einem chinesischen Meister gelernt und ist zudem als erfahrener Therapeut im Kurort Masserberg tätig. Die Kurse vereinen Bewegung und Entspannung. „Qigong ist ein medizinischer Schatz der chinesischen Kultur und zählt zur traditionellen chinesischen Medizin“, erläutert der 62-Jährige. Die Übungen beziehen den ganzen Körper ein und schonen die Gelenke. „Ziel ist es, die Lebensenergie wieder anzustoßen“, so Helm. Die Angebote stehen für hiesige Gäste offen, eine Übernachtung ist zwar erwünscht, aber nicht erforderlich.
Pro Jahr begrüßt das Konrad-Martin-Haus 6000 Übernachtungsgäste. Sie stammen aus dem gesamten Bundesgebiet, bei besonderen Veranstaltungen auch aus dem Ausland. Genutzt werden sechs Seminarräume, darunter ein barrierefreies Seminargebäude. Für den längeren Aufenthalt stehen 34 Einzel- und Doppelzimmer mit 54 Betten zur Verfügung. Das Haus verfügt zudem über eine eigene Küche. Auch Selbsthilfegruppen zählen zu den regelmäßigen Gästen. Während Areal und die Gebäude Am Rechenberg im Besitz der Caritas-Trägergesellschaft St. Mauritius sind, wird die Einrichtung mit ihren elf Mitarbeitern seit Juli 2014 von einer eigenen gemeinnützigen Trägergesellschaft geführt. Das Amt des Geschäftsführers hält Michael de Boor inne, der auch das Luisenhaus Naumburg leitet. Unterstützt wird das Konrad-Martin-Haus im Rahmen seiner Bildungsarbeit mit Mitteln des Landeskultusministeriums.
Obwohl ein katholisches Haus, sind die Angebote für jeden offen. „Viele Gäste sind an keine Konfession gebunden, schätzen aber die Atmosphäre und den christlichen Geist“, sagt Dörte Nedderhut. Das Haus feiert im Herbst sein 66-jähriges Bestehen. In Sachsen-Anhalt existieren vier Heimvolkshochschulen, zu denen auch das Haus Sonneck in Großjena gehört.
Weitere Informationen zu den Qigong-Kursen: 034463/62 96
