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Karneval in Bad Kösen Karneval in Bad Kösen: Mehr geht (fast) nicht

Von Michael Heise 14.02.2018, 09:11
Scharfsinnige Bütt in der „Bad Kösener Feierwehr“: Steffen Fedrowitz.
Scharfsinnige Bütt in der „Bad Kösener Feierwehr“: Steffen Fedrowitz. Hellfritzsch

Bad Kösen - Am Aschermittwoch ist alles vorbei. Die Session auf jeden Fall, die Erinnerung daran aber bleibt. Und für Steffen Fedrowitz als aktiven Narren des Kösener Karnevalvereins noch viel mehr. Denn der 48-Jährige hat die beinah höchste Auszeichnung für einen Karnevalisten entgegennehmen können, die es im Land überhaupt gibt, den Verdienstorden des Bundes Deutscher Karneval in Silber. Nur einer im Burgenlandkreis kann Fedrowitz noch toppen: Wilhelm Ebbinghaus aus Laucha, der ihn dieser Tage in Gold erhalten hatte (wir berichteten).

Gold, Silber oder Bronze - um einen der begehrten Karnevalsorden zu erhalten, muss man im positiven Sinne schon einiges auf dem Kerbholz haben. Insbesondere Verdienste um den Karnevalsverein, Teamgeist, vielleicht noch eine prägnante Bütt. Bei Steffen Fedrowitz kommt all das zusammen. Seit 28 Jahren ist er bekennender Narr des KKV und Mitbegründer dessen ebenso alter und auftrittsstarker Prinzengarde. Nicht zu vergessen die „Bad Kösener Feierwehr“, für die Fedrowitz seit vier Jahren mit pointiertem und scharfsinnigem Witz in die Bütt steigt.

Dass er den Orden bekommt, dafür hatte sich sein Vereinschef stark gemacht, der Fedrowitz’ Einsatz für einen besonderen hält. Zum Ball des Prinzenpaares am Wochenende im „Mutigen Ritter“ fiel es allerdings sogar dem sonst textsicheren Axel Krunig schwer, spritzige Worte der Anerkennung vor breitem Publikum zu finden. Da war einiges an Emotion und Aufregung im Spiel. Krunig würdigte seinen Mitstreiter als einen, der sich insbesondere der Brauchtums- und Traditionspflege im KKV verschrieben habe, den Karneval lebe. Und das nicht nur in der Session, sondern das ganze Jahr über. Bei alledem sei Fedrowitz sehr geradlinig, ecke deswegen auch oft genug an. „Aber den Verein bringt es nach vorn“, so Krunig.

Insofern ist auch der Orden nicht einer von vielen, die man in einem Karnevalsleben so verliehen bekommt. „Die Würdigung empfinde ich als eine besondere. Aber ich sehe sie nicht nur für mich, sondern für die Arbeit des ganzen Vereins“, so Fedrowitz, der damit unterstreicht, dass er lieber einer der im Hintergrund Wirkenden, als denn ein im Rampenlicht Stehender sein will. Beim Karneval freilich bleibt auch letzteres nicht aus.

Dass der Orden dem Geehrten aus den Händen des Vereinsvorsitzenden überreicht wurde, ist übrigens ein Ausnahmefall. Normalerweise obliegt das einem Präsidiumsmitglied des Bundes Deutscher Karneval. Aus Termingründen aber war das nicht möglich. Krunig hat deshalb eine Vollmacht aus Köln erhalten, die ihm gestattet, den Orden zu überreichen. Die erste so hohe Auszeichnung in der Vereinsgeschichte.