Kanuslalom Kanuslalom: Über Wellen und Walzen paddelt Neitz zur EM
MARKKLEEBERG/MZ. - Die Freude war ihr ins Gesicht geschrieben. Nach vierjähriger Unterbrechung meldet sich der Zeitzer Kanuverein im internationalen Wettkampfbetrieb zurück.
Von Freitag bis Sonntag veranstaltete der Deutsche Kanuverband auf der modernsten Wildwasserstrecke Europas im Kanupark Markkleeberg die Qualifikationswettkämpfe im Kanu-Slalom. Ein kräftezehrendes Programm für die Aktiven, um an drei Tagen Bestleistung zu zeigen. Zu den mehr als 200 Startern gehörten Timo und Theresa Trummer, Janine Blumenroth, Katy Wagner und Julia Neitz vom Zeitzer Kanuverein sowie Lisa Fritsche aus Zeitz, die jetzt für den BSV Halle startet. Im Sommer wird die 15-jährige Zeitzer Nachwuchsathletin Julia Neitz bei der EM ihren bisherigen sportlichen Höhepunkt bestreiten. Seit ihrem sechsten Lebensjahr sitzt die Zeitzerin im Kajak. 2010 wechselte sie zum Canadier. "Eine enorme Umstellung und Herausforderung", weiß Vater und Trainer Enrico Neitz. Auch der 15-jährige Timo Trummer setzte im Canadier-Einer Zeichen. Im ersten Jahr der Junioren schaffte er es auf den fünften Platz in der Gesamtwertung.
"Das reicht zwar nicht für die EM, ist aber Ansporn für die Zukunft", sagte der Vorsitzende des Kanuvereins Zeitz Klaus Trummer. Er verfolgte die spannenden Rennen als Trainer und Kampfrichter. Der Enkelin des Vorsitzenden Theresa Trummer fiel es schwer, sich gegen die starke Konkurrenz durchzusetzen. Am Ende landete sie auf dem 14. Platz im Kajak der Junioren. Auch für Janine Blumenroth waren diese Wettkampftage eine Herausforderung. Mit Platz 19 liegt noch ein Stück Arbeit vor ihr. Top in Form zeigte sich Lisa Fritsche bei den Juniorinnen. Schon am Sonnabend hatte die ehemalige Zeitzerin als zweifache Siegerin ihr Ticket fürs Nationalteam gelöst. Die 18-Jährige war auf die Minute in Topform. Im Gegensatz zu Katy Wagner, die mit dem vierten Platz in der Gesamtwertung knapp an der Norm vorbeischrammte. Für die Sportler und Zuschauer waren die diesjährigen Qualifikationswettkämpfe ein Ereignis der besonderen Art. Diese Wettkampftage waren geladen mit Spannung, Aktion und Emotionen. Drei Entscheidungen fielen innerhalb von nur 58 Stunden. Danach standen die Nationalmannschaften der jeweiligen Altersklassen im Kanuslalom fest.
Der Slalomparcours war am zweiten Wertungstag besonders anspruchsvoll. Hier trennte sich bei den Sportlern die Spreu vom Weizen. In etwas mehr als 100 Sekunden jagten die Kanuten den Kanal hinunter. Bruchteile von Sekunden entschieden über Freud und Leid. Gewertet wurden von den drei Wettkampftagen nur die beiden Besten. Der schlechteste Wettkampftag wurde gestrichen. Je Disziplin im Kajak-Einer, Canadier-Einer der Damen und Herren oder Canadier-Zweier schafften am Ende die ersten drei Boote je Altersklasse den Sprung in die begehrten Nationalteams.
Während des Wettkampfes herrschte ausgelassene Stimmung an der Strecke. Fans und Beobachter feuerten die Sportler an. Zu den Besuchern hatte sich Edgar Junghanns aus der Zeitzer Ortschaft Würchwitz gesellt. Er war mit seinem Rennrad nach Markkleeberg gestrampelt und zeigte sich begeistert von den Leistungen der Athleten und auch vom Austragungsort vor den Toren von Leipzig.