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Kampfsport Kampfsport: EM-Vorbereitung in Droßdorf

Von Wolfgang Reinhold 27.01.2014, 21:45
Ausgiebiges Aufwärmen war für die Lehrgangsteilnehmer Pflichtprogramm.
Ausgiebiges Aufwärmen war für die Lehrgangsteilnehmer Pflichtprogramm. Wolfgang Reinhold Lizenz

Drossdorf/MZ - Akteure in Samuraitracht kreuzten auf dem Parkett ihre Schwerter, Jiu-Jitsu-Kämpfer setzten auf der Tatami blitzschnelle Hebel und Bo-Jutsu-Kämpfer führten geschickt ihre Langstöcke. Der Puls der deutsch-asiatischen Kampfsport-Organisation (Dako) schlug in Droßdorf kräftig. Das Droßdorfer Sport- und Kulturzentrum war am Samstag und Sonntag fest in der Hand von über 50 Nahkämpfern aus ganz Deutschland, die beim Bundeslehrgang der Dako - zum zweiten Mal veranstaltet vom Kampfsportzentrum Zeitz (KSZ) - das Angebot von zehn Kampfkunst-Kursen ausgiebig nutzten. Das Trainingsspektrum des unter der Schirmherrschaft des ältesten japanischen Budo-Weltdachverbandes Imaf stehenden Lehrgangs reichte von Jiu-Jitsu/Ju-Jutsu über Karate Do, Taekido, Kickboxen, die Stockkämpfe Bo-Jutsu und Combat Arnis bis hin zum Schwertkampf (Iaido), Königsdisziplin des Budo.

"Kampfsport dient der Sicherheit und Gesundheit"

Acht Referenten leiteten die Trainingskurse - darunter vier hochkarätige Dako-Großmeister: Hans-Dieter Rauscher (8. Dan Karate Do), seine Frau Christine Rauscher (7. Dan Iaido), Peter Czekaj (6. Dan Karate Do) und Axel Koszek (6. Dan Jiu-Jitsu/Ju-Jutsu). KSZ-Vorstand Tobias Kompalla, selbst als Kursleiter in Aktion, freute sich über solch geballte Kompetenz. Im Blick auf die am 8. März stattfindenden Europameisterschaften der Dako/Imaf in Billerbeck (NRW) wertete er den zweitägigen Bundeslehrgang in punkto Qualität und Resonanz als „sehr erfolgreich“.

Chef des Events war Rauscher. Der hochdekorierte Europa-Präsident der Imaf leitete souverän den Lehrgang - betreute in Droßdorf ganze zehn Kurse selbst. Das Wort des Alt-Großmeisters hat Gewicht. „Kampfsport, wie er in der Dako betrieben wird, dient der Sicherheit und Gesundheit“, sagte er. Rauscher halte sich täglich mit drei Stunden Training topfit. Beim Eröffnungszeremoniell erinnerte sich der Sensei dankbar an den „sehr gut organisierten Bundeslehrgang im Vorjahr in Zeitz“.

Motiviert gingen die mehr als 50 Kampfsportler in ihre ausgewählten Kampfkurse. Auf den Tatamis herrschte Hochbetrieb. Neben den Großmeistern vermittelten die Budo-Meister Bernd Hempel (im Kickboxen), Michael Faulhaber (im Taekido), Torsten Fischer (im Krav Maga) und Kompalla (im Jiu-Jitsu/Ju-Jutsu) ihr Wissen und Können. Die Lernenden - vom 71-jährigen Hallenser Peter Laengner bis zum vierjährigen Lucas Schmager vom KSZ Zeitz - waren begeistert bei der Sache. Das bestätigte der Chemnitzer Instruktor Torsten Fischer gern. Er weihte die Schüler in das Abc der Kampfkunst Krav Maga ein. Diese Disziplin ist in der Armee Israels Ausbildungsfach und beinhaltet Grundelemente der traditionellen Nahkampfschule. „Das Nahkampfsystem lässt jegliche Technik-Schnörkel weg und konzentriert sich auf das Wesentliche. Krav Maga ist relativ leicht zu erlernen und beruht auf natürlichen Reflexen“, erläuterte Fischer. Im Grunde gehe es darum, den Gegner mit einfachen Mitteln und sehr schnell auszuschalten.

"Wir feilen hier an neuen Techniken für unser System"

Das Gros der Teilnehmer, die vor allem aus Halle, Chemnitz, Plauen und Zeitz kamen, nutzte den Bundeslehrgang zur sportlichen und mentalen Vorbereitung auf die unmittelbar bevorstehenden Europameisterschaften. Dazu zählten etwa die aktuellen ostdeutschen Jiu-Jitsu/Ju-Jutsu-Meister im Duo Sören Holthausen und Ho Vu Nguyen vom KSZ Zeitz. „Wir feilen hier an neuen Techniken für unser System. Das hat uns ein Stück nach vorn gebracht“, meinte Holthausen. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen - 2012 wurden sie Vize-Europameister - hofft er erneut auf eine EM-Mannschaftsmedaille. In den Einzel-Disziplinen hat Holthausen im Kickboxen seine Stärken, während Ho Vu Nguyen auf Karate spezialisiert ist. „Vom Hallenser Kickbox-Sensei Bernd Hempel konnte ich mir heute einiges abschauen“, resümiert Holthausen.