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Jugendzentrum "Otto"  Jugendzentrum "Otto" : Frauen haben Freude bei Seniorentanz

Von Constanze Matthes 21.12.2017, 08:52
Jeden Donnerstag wird im Jugendzentrum „Otto“ getanzt.
Jeden Donnerstag wird im Jugendzentrum „Otto“ getanzt. Torsten Biel

Naumburg - Ingeborg Weiß legt eine CD in den Rekorder. Musik erklingt. Im Spiegelsaal des Jugendzentrums „Otto“ steht eine Gruppe von Frauen bereit. Die ersten Schritte und Bewegungen eines Square-Tanzes werden gemacht.  Wie jeden Donnerstag, wenn die Damen zum Seniorentanz in das Naumburger Jugendzentrum kommen.  

Das Angebot unter dem Dach der SSV Eintracht Naumburg besteht seit nunmehr 23 Jahren.  Im Gasthaus am Halleschen Anger wurde jüngst das Stiftungsfest gefeiert. Die Anregung, eine solche Gruppe zu gründen, kam dabei einst aus dem Kreis Hessische Bergstraße, dem Partnerkreis des Burgenlandkreises, wie sich Leiterin Ingeborg Weiß erinnert: „Der Anfang war damals schwer. Es war ja völliges Neuland für uns, und wir mussten uns einen Trägerbetrieb suchen.“ Sechs Tänzer waren es zu Beginn, in Spitzenzeiten rund 20, heute sind es 14 Frauen im Alter zwischen 67 und weit über 80 Jahren, die ihrer Leidenschaft aus Spaß an der Bewegung und der Musik frönen. Einst fester Bestandteil des Programms des Seniorenbüros im Luisenhaus, ist seit einigen Jahren das „Otto“ Domizil.  Die Frauen kommen  aus verschiedenen Ortsteilen wie Bad Kösen. Eine neue Mittänzerin   hat den Weg aus Reichardtswerben  in die Gruppe gefunden. 

„Es macht Freude, nicht die Leistung steht im Vordergrund. Und man ist in Gesellschaft“, erzählt die Naumburgerin Sieglinde Hoeser. Doch Seniorentanz hat weitere Vorteile, wie die Gruppenleiterin, die sich speziell im Bereich Seniorentanz ausbilden ließ und über viele Jahre im Ballett und Turniertanz aktiv war, weiter berichtet: „Das Tanzen fördert die Gesundheit, ist gut für den Körper, und es schult die Konzentration und das Gedächtnis.“

Im Repertoire hat die Gruppe mehr als 230 Tänze - von Walzer, Foxtrott und Tango über Rumba bis hin zur Polonaise.  An jenem Nachmittag wird auch ein Menuett getanzt. Jedes Jahr werden fünf bis sechs neue Choreografien eingeübt. Zuletzt trat die Gruppe zur Messe für  Junggebliebene „Aktiv mit 50 plus“ im Oktober im  Naumburger Euroville auf.  Über die Bewegung, das Training von Körper und Geist hinaus schätzen die Frauen ihr Hobby aus einem weiteren Grund.  Die Gruppe ist eine Gemeinschaft, in der  jeder seine Sorgen loswerden kann. Im Krankheitsfall wird einander besucht. „Wir sind mit der Zeit zusammengewachsen“, sagt Ingeborg Weiß. Zu jedem Tanznachmittag gibt es eine Kaffeepause. Die Damen kommen in der Adventszeit auch zu einer Weihnachtsfeier zusammen. Neue Gesichter sind im Übrigen gern gesehen, natürlich auch Männer.