Johanniterhaus Nebra Johanniterhaus Nebra : Christliche Geborgenheit

Nebra - Seit 20 Jahren wohnt Karl-Heinz Liebetruth im Johanniterhaus in Nebra. Der jetzt 74-Jährige war 1995 mit seiner Mutter in das Alten- und Pflegeheim gekommen. Dies sei schon etwas ganz besonderes, sagte Leiterin Bettina Schulze. Aber auch Mitarbeiter, wie die Pflegedienstleiterin Ramona Schiffler, sind über 20 Jahre im Haus beschäftigt, die zuvor im einstigen Krankenhaus tätig waren und den Um- und Neubau verfolgen konnten. Und so war jüngst das Jubiläumsfest „20 Jahre Neubau Johanniterhaus Nebra“ nicht nur für Liebetruth ein Grund zum Feiern. Die Heimleiterin konnte dazu neben Bewohnern, deren Angehörigen und Freunden zahlreiche Gäste begrüßen. Dazu gehörten Landrat Götz Ulrich, Nebras Bürgermeisterin Antje Scheschinski, den Werkmeister der Provinzial-Sächsischen Genossenschaft, Hans Wegener, den Geschäftsführer der Johanniter Seniorenhäuser GmbH, Lutz Gebhardt, den Ehrenkurator, Georg Graf von Zech-Burkersroda sowie den Kurator des Johanniterhauses Nebra, Mortimer von Rümker. Der Festakt wurde in guter Tradition mit einem Gottesdienst durch Pfarrer Michael Röpke eingeleitet, den der Kirchenchor Bad Bibra/Nebra musikalisch umrahmte.
Krankenhaus wurde umgestaltet
In seiner Predigt dankte der Pfarrer Gott, dass er den Bau des Hauses als Ort der Geborgenheit und des Schutzes ermöglichte. Es sei damals eine kluge Entscheidung der Verantwortlichen gewesen, das Krankenhaus zur Pflegeeinrichtung umzubauen. Es habe sich in den 20 Jahren bewährt, so Röpke. Der gemeinsame Gesang des Liedes „Großer Gott, wir loben dich“ beendete die Andacht.
In ihren Grußworten nahmen die Gäste auf die Geschichte des Johanniterhauses Bezug, das im Jahr 1900 als Krankenhaus gebaut worden war. Wie Wegener erläuterte, war das Haus 1976 vom Johanniterorden treuhänderisch der Kirche übergeben worden und nach der Wende an den Orden zurückgegangen. 1992 hatten sich die Johanniter für den Umbau zum Altenpflegeheim entschieden. „Die Schließung des Krankenhauses hatte zu großer Verunsicherung und Verärgerung in Nebra geführt“, erinnerte sich Zech-Burkersroda. Die Grundsteinlegung für den Neubau erfolgte 1993, und am 14. Oktober 1996 konnte die Einweihung gefeiert werden - ebenso mit einem Gottesdienst. Die Heimleiterin und die Pflegedienstleiterin nannte der Graf als „die Galionsfiguren, die das Schiff bestens steuern“.
Grüne Damen als bewährte Helfer
Aber auch all die anderen Mitarbeiter würden sich aufopferungsvoll um die Bewohner kümmern, ergänzte Gebhardt. Um den guten Ruf zu erhalten, den das Haus besitzt, würde das gesamte Personal hart arbeiten. Dazu zähle er auch die grünen Damen, die seit 1997 ehrenamtlich in den Wohnbereichen unterwegs sind. „Wir haben eine tolle Einrichtung, ein tolles Team“, hob der Geschäftsführer hervor. Landrat Götz Ulrich erfreut an dem Haus besonders, dass der „christliche Geist der Nächstenliebe stets zu spüren ist“, wie auch der Gottesdienst verdeutlicht habe. Dazu komme die Individualität. Jeder Bewohner hat die Möglichkeit, kleine persönliche und liebgewordene Gegenstände mitzubringen. „Das Johanniterhaus“, so Ulrich, „ist eine gefragte Einrichtung“. Bewohner und Mitarbeiter könnten mit Stolz das Jubiläum begehen - wohlbehütet unter den acht Spitzen des Kreuzes der Johanniter. Nach dem Festakt feierten alle noch gemeinsam bei einem Imbiss und mit Gesprächen in lockerer Runde das Jubiläum.
