Johanniter Johanniter: Steht der Rettungsdienst auf der Kippe?

Naumburg - Geschlossen und vorzeitig verlassen haben gestern die etwa 30 Mitarbeiter der insolventen DRK Rettungsdienst Burgenlandkreis gGmbH die Informationsveranstaltung, zu der die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) in Naumburg eingeladen hatte. Ab 1. April übernehmen, wie berichtet, die Johanniter im Bereich Naumburg den Rettungsdienst. Als Mitarbeiter würden sie gern die Kollegen der insolventen gGmbH gewinnen. Doch als die Rettungsdienst-Mitarbeiter während dieser erfuhren, zu welchen Konditionen sie arbeiten sollen, war die Empörung groß. So nahmen sie auch nicht die geplanten Einzelgespräche wahr, während der das Anstellungsverhältnis unterschriftsreif vorbereitet werden sollte.
Knackpunkt ist die Anerkennung ihrer Berufsjahre. Wie die Johanniter darlegten, wollen sie generell maximal fünf Jahre anerkennen. Das, so ein DRK-Mitarbeiter, bedeute, dass viele Kollegen zwischen 500 und 700 Euro pro Monat weniger verdienen würden. „Wir wissen, was wir auf dem Markt wert sind“, hieß es kurz nach der Veranstaltung aus den Reihen der DRK-Mitarbeiter oder auch „das war wie auf einem Jahrmarkt“.
Dass die DRK-Mitarbeiter mit längeren Vordienstzeiten nicht bereit sind, die Verträge mit der JUH zu schließen, dafür habe er Verständnis, sagte Landrat Götz Ulrich gegenüber Tageblatt/MZ. Immerhin brächten jene, die viele Berufsjahre haben, ihre Erfahrungen in das Unternehmen mit ein. „Wir müssen sehen, wie dieser Knoten durchschlagen werden kann“, so Ulrich, der sich so schnell wie möglich mit den Johannitern zu Gesprächen zusammensetzen möchte - mit dem Ziel, dass die Vordienstzeiten anerkannt werden. „Wenn dieser Knoten durchschlagen ist, dann läuft der Laden“, meinte Ulrich.