Integration Integration: Kanzlerin ehrt den Burgenlandkreis in Berlin

Berlin/Zeitz - Die Migrationsagentur des Burgenlandkreises ist von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Rahmen der Verleihung des Nationalen Integrationspreis 2019 geehrt worden. Landrat Götz Ulrich (CDU) und Integrationskoordinatorin Ulrike Reichert waren dazu ins Kanzleramt nach Berlin gereist.
Lob von Angela Merkel
Merkel habe das Engagement von Landrat Ulrich gelobt, so die Kreisverwaltung: „Ein Landrat, der dafür gesorgt hat, dass alle Behördenprozesse des Ausländer- und Asylrechts sowie die Integrationsmaßnahmen zum Deutschlernen oder für die Arbeitsmarktintegration im wahrsten Sinne des Wortes unter einem Dach stattfinden“, wird Merkel zitiert. Jury-Vorsitzender Frank-Jürgen Weise würdigte demnach die Migrationsagentur des Burgenlandkreises wie folgt:
„Wir kennen alle die Situation, dass wir als Bürger mit einem Anliegen zu verschiedenen Stellen geschickt werden. Der Burgenlandkreis hat dies so gelöst, dass man die durchaus notwendigen und wichtigen föderalen unterschiedlichen Zuständigkeiten unter einem Dach in einem Bereich organisiert hat.“ Inzwischen seien dort 10.000 Menschen beraten worden. Die hätten damit auch das Erlebnis, dass dieser Staat gut organisiert, leistungsfähig, bürgerfreundlich ist.
„Wir organisieren aber auch Rückführungen“
„Die Migrationsagentur soll zu allererst erreichen, dass Ausländer, die länger hier sind, möglichst umfassend integriert werden. Das verhindert Konflikte zwischen Einheimischen und Zugewanderten. Schneller Spracherwerb, die Durchsetzung der Schulpflicht, frühe Vermittlung von Arbeit oder von Ausbildung sind dabei wichtig“, sagte Ulrich.
Noch wichtiger sei die Vermittlung der Werte, die das Grundgesetz ausmachten. Das gelinge gut. „Wir organisieren aber auch Rückführungen. Künftig sollen die vielen Zuwanderer aus der Europäischen Union stärker in den Blickpunkt rücken“, so Ulrich.
Irrwege vermeiden
Die Migrationsagentur Burgenlandkreis verwirklicht einen neuen Ansatz der kommunalen Verwaltungsarbeit. Rund 70 Mitarbeiter des Integrations- und Ausländeramtes, des Jobcenters, des Jugendamtes, des Amtes für Bildung, des Wirtschaftsamtes und der Agentur für Arbeit sowie des Kirchenkreises und des Kreissportbundes arbeiten seit April 2018 unter einem Dach zusammen.
Irrwege der Geflüchteten und aller anderen Ausländer oder Fehleinschätzungen der jeweiligen Sachbearbeiter sollen vermieden werden. Die Migrationsagentur ist Anlaufstelle für Fragen der Integration für Geflüchtete, EU-Ausländer, Unternehmer, Vereine und Ehrenamt.
Den ersten Platz belegte in diesem Jahr das Projekt „IQ - Apotheker für die Zukunft“, das Zugewanderte durch gute Qualifizierung in den Beruf führt. Dabei steht „IQ“ in diesem Fall für Integration durch Qualifizierung. Insgesamt wurden zehn Projekte geehrt. Die Migrationsagentur des Burgenlandkreises kam auf Platz zwei. (mz)