Fehlende Vorkehrungen? „Ich musste neben einer Corona-Leugnerin sitzen“ - Vorwürfe gegen Volkshochschule Burgenlandkreis
Welche Kritik eine Leserin an Volkshochschule anbringt.

Weissenfels/MZ - Vor nunmehr einem Jahr, im September 2020, hat eine Leserin, die sich an die MZ gewandt hat, aber nicht namentlich erwähnt werden möchte, zum letzten Mal die Volkshochschule (VHS) des Burgenlandkreises besucht. Der Kurs, den sie dort belegt hat, habe ihr sehr viel Freude bereitet. Doch dann kam für sie der Schock: „Ich musste neben einer Corona-Leugnerin sitzen.“ Und nur auf ihre Bitte hin habe der Kursleiter die Fenster zum Lüften geöffnet. Damit habe sie auch den Unmut anderer Kursteilnehmer auf sich gezogen, denen es zu kalt gewesen sei. Der Mindestabstand sei nicht eingehalten worden und auch Desinfektionsmittel habe sie damals vergeblich gesucht.
„Regeln werden eingehalten“
Die Kreisverwaltung versichert auf MZ-Anfrage, dass an den Standorten der VHS alle geltenden Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus eingehalten würden und hat dazu das VHS-Hygienekonzept mitgeliefert. Dieses ist auf den 5. Oktober 2020 datiert, also kurz nachdem die MZ-Leserin das letzte Mal die VHS besucht hat. Die Regeln sehen vor, dass mindestens einmal pro Stunde stoßgelüftet wird. Auch Desinfektionsmittelspender seien in den Unterrichts- und Verwaltungsräumen in ausreichender Zahl vorhanden und würden regelmäßig kontrolliert und nachgefüllt.
Wegen der „über viele Wochen sehr entspannten Infektionslage“ gelte an der VHS derzeit zwar keine Testpflicht. Es müsse jedoch auch weiterhin ein Mund-Nasenschutz auf den Fluren und im Treppenhaus getragen werden. Im Unterricht kann die Maske abgesetzt werden, „sofern der Abstand von 1,5 Metern eingehalten wird“. Damit dieser eingehalten werden kann, sei die Anzahl der Kursteilnehmer zudem auf die Raumgröße abgestimmt.
Um bei einer möglichen Infektion Kontaktketten schnell nachzuverfolgen und zu unterbrechen, würden in jedem Kurs Anwesenheitslisten geführt. Die Leiter würden vor Kursbeginn eine Belehrung über diese Regeln erhalten. Es sei aber von der Entwicklung der Infektionslage abhängig, ob und wann andere Regelungen in Kraft treten, „die Teilnahme beispielsweise nur noch bei Einhaltung der 3-G-Regelung oder gar der 2-G-Regelung möglich ist“, so die Kreisverwaltung. Dazu werde die VHS auf ihrer Internetseite informieren.
Verwaltung hat Verständnis
Die Kreisverwaltung könne die Bedenken der Leserin indes verstehen. „Wir können nur nahelegen, mit den Kursleitern zu reden oder sich an die VHS-Leiterin zu wenden, wenn es Beanstandungen in Bezug auf die Einhaltung der Hygieneregeln gibt.“ Über all diese Maßnahmen von der MZ informiert, zeigt sich die Leserin beruhigt. Wenn das alles zutrifft, so wolle sie sich wieder für einen Kurs an der VHS anmelden, im Unterricht aber sicherheitshalber weiter Maske tragen, „auch wenn ich dann schief angeschaut werde“.
Weitere Informationen unter www.vhs-burgenlandkreis.de.